Blick aus Münchner Atelier
Beschreibung
Lovis Corinth gehört zu den wichtigsten deutschen Künstlern, die sich dem Impressionismus verschrieben. Sein „Blick aus dem Münchner Atelier“ ist ein besonders radikales Beispiel für seine Kunst, in der er nicht selten das Abseitige und Nebensächliche zum Thema seiner Malerei erhob. Das Gemälde gibt den Blick aus dem dritten Stock eines Münchner Mietshauses frei. Es eröffnet sich ein Gartengelände mit wenigen Hinterhäusern, gefolgt von einem freien Feld und der Silhouette von Klein-Schwabing. Im Hintergrund ragen Kirchtürme und rauchende Schlote gleichermaßen in den tristen Wolkenhimmel.
Corinths Bild entspricht in keinem Detail mehr der vormals gültigen Auffassung eines idealistischen oder romantischen Landschaftsbildes. Alles Vorgefundene ist schlicht da und wird nüchtern notiert, so wie es sich dem Auge bietet. Dennoch wählte Corinth das Motiv nicht zufällig. Die linearen Strukturen aus Mauern und Gartenwegen nehmen eine abstrakte Gliederung der Natur vor, die ihn formal interessierte.
Typisch für den großen Koloristen ist die reiche Verwendung der Farben, die hier jedoch in gedämpfter Mischung von Grau, Grün und Rotviolett einen harmonischen Klang ergeben. Corinth fügte in der oberen Partie strikt einzelne Farbflächen deckend nebeneinander. Selbst etwas Leichtes wie die Wolken setzt sich aus kleinen satten Feldern zusammen. In der unteren Bildhälfte werden die akkuraten Pinselstriche zunehmend länger, fahriger und fleckiger, bis sie am unteren Bildrand zu einer einzigen Farbwolke verschmelzen. So übersetzt Corinth den menschlichen Seheindruck beim Blick in die Ferne: zu den Rändern des Sichtfeldes hin wird die Wahrnehmung unscharf. Lässt man den Blick schweifen, erfasst diese Unschärfe alle Objekte – die dennoch als Teilbilder verstanden werden.
Daten und Fakten
Titel | Blick aus Münchner Atelier |
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Künstler*in | Lovis Corinth |
Entstehungszeit | 1891 |
Inventarnummer | 2302 |
Epoche | Klassische Moderne Impressionismus |
Maße Bildträger | H 60.5cm B 88.5cm |
Maße Rahmen | H 73.8cm B 102cm T 8cm |
Material | Leinwand |
Technik | Ölfarbe |
Genre | Landschaft |
Gattung | Gemälde |
Abteilung | Neue Malerei (nach 1800) |
Lovis Corinth heiratete seine ehemalige Schülerin Charlotte Berend, die nach ihrer Hochzeit den Doppelnamen Berend-Corinth trug.
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Lovis Corinth
Haus der Kunst München;
Nationalgalerie Staatliche Museen zu Berlin
04.05. - 21.07.1996;
02.08. - 20.10.1996
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Gärten. Ordnung, Inspiration, Glück
Städel Museum und Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt am Main 24.11.2006 - 11.03.2007
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Lovis Corinth
Museum Allerheiligen Schaffhausen 23.04. - 24.06.1955
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Lovis Corinth zum 100. Geburtstag
Nationalgalerie Berlin 18.01. - 02.03.1958
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Lovis Corinth zum 100. Geburtstag
Kunsthalle Bremen 16.03. - 20.04.1958
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Lierbermann, Slevogt, Corinth - le tournant du siècle en Allemagne
Maison de la Culture Bourges 16.06. - 15.09.1967
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1971: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Katalog Neuere Meister
Lauts, Jan
19. und 20. Jahrhundert -
1974:
Deutsche Meister 1880 - 1930
aus der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe
Zimmermann, Werner
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1988: Ausgewählte Werke der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe
150 Gemälde vom Mittelalter bis zur Gegenwart
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1990: Lovis Corinth
Uhr, Horst
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1992: Lovis Corinth
Berend-Corinth, Charlotte; Hernad, Béatrice
Die Gemälde -
1996: Lovis Corinth
Schuster, Peter-Klaus (Hg.); Vitali, Christoph (Hg.); Butts, Barbara (Hg.)
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2005: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Voigt, Kirsten Claudia