Florian Trott, 24. April 2020

Arbeiten unterm Esstisch

Woche sechs im Homeoffice: Alles ist anders, manches wirkt fast schon wieder alltäglich. Klar ist, ungewöhnliche Zeiten erfordern Flexibilität und die Notwendigkeit, neue Wege zu gehen – auch wenn das bedeuten kann, unter dem Esstisch zu Hause zu arbeiten.

Die Corona-Pandemie bestimmt nach wie vor unseren Alltag – und dies wird ganz sicher auch noch lange Zeit der Fall sein. In der Kommunikationsabteilung gibt es wie immer viel zu tun.

Alle Angebote, die die Kunsthalle aktuell bietet und bieten kann, finden im Digitalen statt. Es ist erfreulich zu sehen, wie viel Input aus dem Team kommt und welche kreativen Potenziale freigesetzt werden. Wir haben uns bewusst entschieden, in der „Corona-Schließzeit“ spezifische Formate zu entwickeln. Analoge Angebote einfach ins Digitale zu übertragen, erschien uns keine überzeugende Lösung zu sein. 

Mit Interesse verfolgen wir, wie in anderen Museen mit der aktuellen Situation umgegangen wird. In hoher Geschwindigkeit werden unterschiedlichste Formate entwickelt. Es ist die Zeit des Experimentierens im Digitalen; in vielen Häusern wird dies erst durch die mit der Covid-19-Pandemie einhergehenden Umstände möglich. In der derzeitigen Situation, die mit dem Wort Krise treffend charakterisiert ist, scheint doch auch eine Chance zu liegen. Es wird spannend sein, welche und wie viele digitalen Angebote in der Museumswelt fortgeführt werden, sobald die Häuser wieder öffnen dürfen. 

Toll ist, wie im Team Vorbehalte dem Digitalen gegenüber verschwinden und wie neue Kompetenzen entstehen. Ganz selbstverständlich finden Videokonferenzen statt, neue Tools werden ausprobiert und Arbeitsabläufe optimiert. Auch wenn wir seit längerem Arbeitskultur als einen wichtigen Baustein der digitalen Strategie begreifen, so lassen sich in diesem Bereich aktuell rasante Fortschritte beobachten. Auch hier sollten die gewonnene Flexibilität und die neuen Wege beibehalten werden. Die Arbeit im Homeoffice stellt einen bisweilen vor ungeahnte Herausforderungen. Wo könnte der geeignetste Ort sein, um eine Tonspur für den neuen Podcast, den die Kunsthalle in Kürze launchen wird, aufzunehmen? Nach einigen Überlegungen und Probeaufnahmen hat sich der Platz unter dem heimischen Esstisch, abgeschirmt mit vielen Decken, als gute Lösung erwiesen. Wer hätte das gedacht …?

Was man aber auch festhalten kann: Es freuen sich schon alle auf eine Wiedersehen – mit den Kolleg*innen, der Kunst und vor allem mit den Besucher*innen. Und es gibt sicher viel zu erzählen. 

Wie sieht Euer Berufsalltag aktuell aus? Wie ergeht es Euch im Homeoffice? Wir freuen uns auf Eure Kommentare.