Paradigmenwechsel im Bauwesen
Die Ausstellung „Pilzpaläste und Tütentürme“ in der Jungen Kunsthalle beschäftigt sich u.a. mit Möglichkeiten des nachhaltigen Bauens. Teil der Ausstellung ist auch der „Mycotree“, der als Prototyp eines nachhaltigen Baumaterials entwickelt wurde.
Das 21. Jahrhundert steht vor einem radikalen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie Materialien für den Bau unseres Lebensraums produziert werden. Das lineare Konzept des Wirtschaftens hat sich angesichts knapper Ressourcen und exponentiell wachsender Stadtbevölkerungen als nicht nachhaltig erwiesen. Um Kreisläufe aus Produktion, Nutzung und Wiederverwendung zu etablieren, müssen wir alternative Materialien und zirkuläre Bauweisen erforschen.
Die Professur Nachhaltiges Bauen am Karlsruher Institut für Technologie und die Block Research Group an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich bündelten ihr Wissen in den Bereichen Material, Konstruktion, Struktur und Geometrie, um aus den regenerativen Materialien Bambus und Myzel eine raumhaltige Struktur zu entwerfen, dessen Geometrie auf polyedrischen Formen und Kraftdiagrammen basiert.
Der MycoTree ist eine Vision dafür, wie digitales Design, Technik sowie Anbau und Kultivierung alternativer Ressourcen einander ergänzen können, um die derzeitige Baupraxis zu hinterfragen und nachhaltigere Ansätze vorzuschlagen.