Gelatineleimung
Mit der Gelatineleimung entsteht ein dünner Gelatineüberzug auf dem Papier. Dieser erhöht die Festigkeit des Papiers, verbessert den Auftrag von Zeichenmitteln und verhindert insbesondere ein unerwünschtes Einsinken wässriger Schreib- und Zeichenflüssigkeiten. Außerdem schützt er das Papier während seiner Alterung vor äußeren Einflüssen. In vorindustrieller Zeit war Gelatine als hochwertiges, wenn auch nie ganz reines Produkt für die Oberflächenleimung von Papier maßgeblich. Es wurde als wässriges Extrakt aus kollagenreichem, tierischem Bindegewebe (z.B. Knorpel, Sehnen von Ziegen oder Schafen, Abfälle der Weißgerberei) verwendet. Zum Aufbringen einer Gelatineleimung wurden Papierbögen in eine verdünnte Gelatinelösung eingetaucht und danach über Leinen hängend luftgetrocknet. Kennzeichen gelatingeleimter Papiere sind eine geschlossene Oberfläche, ein leicht gelbliches Erscheinungsbild und eine durch UV-Strahlung hervorgerufene, leicht bläuliche Fluoreszenz (UVF).