Max Ernst: Der Wald - Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Heißer Badespaß oder doch ein Snack?

Ausschnitt aus Max Ernsts Gemälde der Wald. Rot-schwarze Ringform, teilweise verdeckt, vor blauem Hintergrund.

So einen großen Schwimmring habe ich noch nie gesehen! Sieht aus wie glühendes Eisen! Also nicht gerade das pure Badevergnügen. Am rechten Rand löst sich etwas Rauch von der Hülle. Der Ring scheint aus einem dichten Urwald aufzusteigen.

Vielleicht ist es aber auch ein aufgehender Mond. Oder das Innere des Kreises könnte die Erde sein! Wow! Plötzlich erinnert es mich auch an einen Donut! Hab ich Hunger? Die Phantasie geht mit mir durch!

Drachenhaut

Ausschnitt aus Max Ernsts Gemälde der Wald. Gespreizte Flügelform mit rot-braun-schwarzem Muster vor blauem Hintergrund.

Zwei zarte Drachenflügel lehnen sich an eine Art Reifen. Das dazu gehörende Tier liegt vermutlich versteckt im Dickicht. Bisschen gruselig! Das Muster auf den Flügeln finde ich ja total spannend! Wie Max Ernst das wohl gemalt hat? Sieht irgendwie aus wie Zeitungspapier, aufgeklebt und dann gefärbt.

Maltechnikerfinder

Ausschnitt aus Max Ernsts Gemälde der Wald. Große, unregelmäßige Form mit brauner Struktur vor blauem Hintergrund.

Was ist das? Eine riesige Baumrinde mit einem Auge. Ich kann mir richtig vorstellen, wie grob und kantig sich die Rindenoberfläche anfühlt. Ob man das mit dem Pinsel so echt malen kann? Da fällt mir ein, dass Max Ernst ja die Technik der Grattage und Frottage „erfunden“ haben soll. Wie das geht? Du legst eine Rinde oder fürs Erste eine Münze unter ein Blatt Papier und reibst mit einem Bleistift darüber. Die darunterliegende Oberfläche zeichnet sich ab, und du erkennst sofort, was es ist. Bei der Grattage macht man dasselbe, nur mit nasser Farbe und einem Spachtel, der darüber kratzt und die Farbe quasi wieder abzieht. Musst du unbedingt mal ausprobieren!

Fantasie gefragt

Ausschnitt aus Max Ernsts Gemälde der Wald. Zwei Fächerformen vor dunklem Hintergrund.

Zwei wächterartige Wesen mit einer Art Fächer auf dem Kopf stehen neben einem Höhleneingang. Was, du siehst das nicht? Ein wenig Phantasie braucht man schon. Die Fächer kannst du aber schon erkennen, oder? Es könnten auch Jakobsmuscheln sein. Ah! Diese Muscheln hat der Künstler bestimmt wieder unter die Leinwand gelegt, Farbe darüber gepinselt und mit dem Spachtel wieder abgezogen. Das Ergebnis dieser spannenden Technik siehst du!

Mit und ohne Fieber viel zu sehen

Ausschnitt aus Max Ernsts Gemälde der Wald. Dunkle, flauschig wirkende Form.

Max Ernst hatte als Kind einmal Masern mit hohem Fieber. Mit fiebrigem Blick sah er in der Holzmaserung am Boden alles Mögliche. Menschen, Tiere, Bäume, Blätter … Ich habe gerade zum Glück kein Fieber, sehe aber im mittleren Bereich dieses Waldes Moos, Baumkronen, auf jeden Fall etwas Weiches.

An deiner Stelle würde ich jetzt den Frottage Versuch mit einer Münze oder den anderen Dingen ausprobieren! Was das ist, Frottage? Schau mal bei einem der anderen Punkte nach.

Welt in Blau und Rotbraun

Ausschnitt aus Max Ernsts Gemälde der Wald. Begegnung dreier Farbflächen in blau, weiß, grau.

Wo sind wir hier? Und was ist das? Diese faszinierende Welt, egal ob Dschungel, untergegangene Insel oder Schrottplatz, befindet sich vielleicht unter Wasser, und das Blau im Hintergrund ist das Meer mit weißer Gischt. Vielleicht steht dieses Gebilde aber auch auf einer Bühne, und der Hintergrund ist Himmel mit vorbeiziehenden, weißen Wolken. Max Ernst hat die vielen Einzelteile, die hier aufeinandertreffen, alle in braunen, grünlichen und roten Farbtönen gemalt. So entsteht der Eindruck von einer Einheit. Die Teile fallen so nicht auseinander. Der blaue Hintergrund lässt diese Welt richtig gut zur Geltung kommen, weil dieses leuchtende Blau ein starker Kontrast zum braunen Vordergrund ist.