Kirchhofpforte
Beschreibung
Caspar David Friedrichs „Kirchhofpforte“ ist eines von zwei Werken, das die Staatliche Kunsthalle von dem deutschen Romantiker besitzt. Ein sanft ansteigender Pfad führt auf ein Tor zu, durch das man auf zwei Kreuze blickt – einen Friedhof im Schatten eines Gotteshauses.
Die Stimmung ist herbstlich kühl. Die Bäume, die den schmalen Weg säumen, sind unbelaubt, die Farben reduziert. Kein Mensch ist zu sehen. Friedrich komponiert ein Bild, das eine Schwellensituation thematisiert. Er arbeitet mit dem Kontrast zwischen einem dunkleren Diesseits und einem Jenseits der Pforte im Licht. In einem religiösen Sinn lässt sich dies symbolisch lesen, als Vorschein und Versprechen eines Lebens nach dem Tod.
Sein künstlerisches Verfahren fasst Friedrich so zusammen: „Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge zuerst siehest dein Bild. Dann fördere zutage, was du im Dunkeln gesehen, dass es zurückwirke auf andere von außen nach innen.“ Auch die „Kirchhofpforte“ ist eine stille und stimmungsvolle Projektion mit einer im Christentum gründenden, tröstlichen Botschaft.
Friedrichs romantisches Programm lautete: „Bewahre einen reinen, kindlichen Sinn in dir und folge unbedingt der Stimme deines Innern, denn sie ist das Göttliche in uns und führt uns nicht irre. Heilig sollst du halten jede reine Regung deines Gemütes; heilig achten jede fromme Ahndung, denn sie ist Kunst in uns! In begeisternder Stunde wird sie zur anschaulichen Form; und diese Form ist dein Bild.“
Touren zu diesem Werk
Kunsthalle x Markus Brock
Daten und Fakten
Titel | Kirchhofpforte |
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Künstler*in | Caspar David Friedrich |
Entstehungszeit | 1822 |
Inventarnummer | 2213 |
Maße Bildträger | H 38cm B 33.8cm |
Maße Rahmen | H 45.5cm B 40.7cm T 6cm |
Material | Leinwand |
Technik | Ölfarbe |
Gattung | Gemälde |
Abteilung | Neue Malerei (nach 1800) |
Caspar David Friedrich ist das sechste von zehn Kindern eines Greifswalder Talgseifensieders und Talgkerzengießers.
Friedrichs Kunst war von großem Einfluss auf Künstler nachfolgender Generationen wie beispielsweise Arnold Böcklin, Mark Rothko und Gerhard Richter.
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