Wittgenstein's Cabin 10
Architektur trifft auf unberührte Natur
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Ist es ein Raumschiff? Ein U-Boot? Fischlaich? Oder doch ein gigantischer Zellhaufen? Die eiförmigen Baukörper schmiegen sich organisch weich wie durchs Wasser rundgewaschene Steine aneinander.
Die künstlichen Inselpartien, auf denen sie stehen, sind sanft ins Riff integriert und passen sich optimal der bewaldeten, steinigen Umgebung an.
Wittgensteins kontemplativer Ort zum Nachdenken
Dionisio González generiert für seine Bildserie Wittgenstein’s Cabin eine computersimulierte Architektur und fügt sie in Fotografien ein. Der Namensgeber dieser Bildserie ist der 1951 verstorbene Philosoph Ludwig Wittgenstein, der nach Orten völliger Abgeschiedenheit, Schönheit und Stille für seine philosophischen Denkprozesse suchte.
Einen solchen fand er in Norwegen. Im Jahr 1914 ließ er sich nach eigenem Entwurf eine kleine Hütte auf einem hohen Felsvorsprung bauen – abgelegen und schwer erreichbar. Von hier aus fiel der Blick auf Europas längsten und tiefsten Fjord, den Sognefjord, den Sie in diesem Werk sehen.
Isolation als Inspiration
Anknüpfend an Wittgenstein, geht González der Frage nach, wie sich der Philosoph heute oder in der Zukunft situieren würde und welches Potential Isolation birgt.
Die Hütte ist vom grün bewaldeten Berg auf die Grenze zum Wasser hinuntergewandert. Das dichte Wolkenband und die steilen Berge erstrecken sich über die gesamte Bildbreite und unterstreichen den Eindruck der Isolation, ohne dass ein unheilvolles Gefühl aufkommt.
Wittgenstein‘s Cabin scheint angepasst an die Natur, ein moderner und resilienter Schutzort für Einsiedler.
Daten und Fakten
| Titel | Wittgenstein's Cabin 10 |
|---|---|
| Künstler*in | Dionisio González |
| Entstehungszeit | 2021 |
| Inventarnummer | F 34 |
| Maße | H 110,0 cm B 240,0 cm |
| Material | Canson Baritado Diasec |
| Technik | Inkjet-Druck |
| Genre | Architektur |
| Gattung | Fotografie |
| Abteilung | Kupferstichkabinett |