Männerbildnis
Beschreibung
Als Mitbegründer der Künstlergruppe „Die Brücke“ und bedeutender Vertreter des deutschen Expressionismus ging Erich Heckel in die Kunstgeschichte ein. Mit seinem farbigen Holzschnitt gelang dem Künstler ein Meisterwerk.
Hinter dem „Männerbildnis“ verbirgt sich ein Selbstporträt des Künstlers. Es entstand kurz nach dem Ersten Weltkrieg – vermutlich in Osterholz an der Flensburger Förde. In einem Brief im Mai 1919 an seinen Freund Lyonel Feininger berichtete Heckel von der Ruhe dieses Ortes, an dem seine Erinnerungen an den Krieg wieder auflebten. Von 1914 bis 1918 hatte der Künstler Sanitätsdienst in Belgien geleistet.
Im Selbstporträt zeigt er sich in ernster und nachdenklicher Stimmung. Sein Blick scheint den Betrachtenden auszuweichen. Das spitze Kinn ist auf die gefalteten Hände gestützt – eine Geste, die an Beten erinnert. Sein Gesicht ist eingefallen und kantig, die Stirn faltig. Passend zur physischen und psychischen Verfassung als Kriegsrückkehrer wählte er die Formen und Farben des Holzschnittes: Die Bildsprache ist rudimentär und kantig, die Farben sind dunkel und erdig. Besonders auffällig ist die ungesunde grüne Hautfarbe, die auf eine Depression hinweisen könnte.
Daten und Fakten
Titel | Männerbildnis |
---|---|
Künstler*in | Erich Heckel |
Entstehungszeit | 1919 |
Inventarnummer | 1951-39 G |
Epoche | Klassische Moderne Expressionismus |
Maße Blatt | H 70.2cm B 54cm |
Maße Druck | H 49.9cm B 32.5cm |
Material | Maschinenbütten |
Technik | Farbholzschnitt |
Genre | Porträt |
Gattung | Holzschnitt |
Abteilung | Kupferstichkabinett |
1969 schenkte Heckel einen bedeutenden Teil seiner Zeichnungen und seines druckgrafischen Werkes der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.
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