Franz Marc - Rehe im Walde II
Weitere Abbildungen

Rehe im Walde II

Franz Marc

Maße:
H 110,5 cm  B 100,5 cm  
Jahr:
1914
Ort:
Kunsthallenpräsentation im ZKM

Beschreibung

Im Jahr 1914 malte Franz Marc „Rehe im Wald II“. Es ist nicht die Wiedergabe einer Naturbeobachtung, derer man hier ansichtig wird, sondern ein gebautes Bild mit gleichsam sakraler Aura, das die Absicht des Künstlers erahnen lässt: Marc hatte nichts Geringeres im Sinn als mit seiner Kunst das Wesen der Natur und der Tiere fühlbar zu machen. Der Künstler fiel 1916 im Ersten Weltkrieg – „Rehe im Wald II“ zählt damit zu seinen letzten großen Bildern.

Rehbock, Ricke und Kitz sind in eine stabile Dreieckskomposition eingebunden, in der jedem Tier seine eigene Farbe zugeordnet wird. Es entsteht ein harmonischer und feierlicher Dreiklang aus den Grundfarben Rot, Gelb und Blau. Umgeben ist er vom Grün der Waldvegetation in vielen verschiedenen frischen und gesättigten Nuancen und Schattierungen. Die ruhenden Tiere scheinen einander anzublicken. Sie fügen sich tektonisch abstrahiert in ihre natürliche Umgebung als Teil eines kristallinen Formgerüstes, das die Bildarchitektur festigt. Marc verschränkt Figur und Grund ineinander und erzeugt den Eindruck der Durchdringung und Durchsichtigkeit des Körperlichen, eines Verschmelzens der Kreatur mit ihrer Umwelt. Geprägt vom „Orphismus“ Delaunays erinnert Marcs Malerei auch an die Farbintensität sakraler Glasfenster. Auch motivisch referiert Marc auf religiöse Vorbilder, indem er das Motiv der Heiligen Familie in seine Sprache des Kreatürlichen übersetzt.

Weitere digitale Angebote zu Franz Marcs „Rehe im Walde II“

Foto von Jakob Schwerdtfeger neben einem goldenen Rahmen, in dem das Gemälde "Rehe im Walde II" von Franz Marc zu sehen ist. Darüber steht der Schriftzug: "Kunstsnack"

Das Werk im Podcast Kunstsnack

Episode 35: Bambi und der Blaue Reiter – Rehe im Walde II von Franz Marc

In diesem Kunstsnack geht es um Franz Marcs Rehe im Walde II. Jakob Schwerdtfeger erläutert die Verbindungen zu Religion, Relativitätstheorie, Marcs Vorliebe für Tiere und seine Farbtheorie sowie Themen wie den Blauen Reiter und Star Wars.

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Psychotherapeutin Gloria Grabmayer und Autorin Jaqueline Scheiber, die nebeneinander auf einem Sofa sitzen. Im Hintergrund ist das Gemälde Rehe im Walde II von Franz Marc zu sehen sowie der Schriftzug Kunstcouch und die Logos der Agentur auf die ohren und Kunsthalle Karlsruhe.

Episode 24: Tierische Verbundenheit: Zwischen Pet Parenting und Tiertherapie

Unsere Fellnasen und Samtpfoten sind unsere treuen Begleiter*innen im Alltag und oft Teil der Familie. Warum sich viele sogar für Pet Parenting statt Kinder entscheiden, wie uns Tiere bei psychologischen Herausforderungen unterstützen können und was es mit Cute Aggression auf sich hat, besprechen die Autorin Jaqueline Scheiber und die Psychotherapeutin Gloria Grabmayer in dieser ersten Folge der dritten Staffel der Kunstcouch. Und auch in den Kunstwerken der Kunsthalle, die in dieser Folge besprochen werden, spielen unsere tierischen Freund*innen die Hauptrolle.

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Daten und Fakten

Titel Rehe im Walde II
Künstler*in Franz Marc
Entstehungszeit 1914
Inventarnummer 2322
Maße Bildträger H 110,5 cm  B 100,5 cm  
Maße Rahmen H 118,2 cm  B 109,0 cm  T 6,0 cm  
Material Leinwand
Technik Ölfarbe
Gattung Gemälde
Abteilung Neue Malerei (nach 1800)
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