
Palazzo dei Congressi
Beschreibung
Günther Förgs Aufnahmen von Bauten des italienischen Faschismus entstanden in den 1980er-Jahren im Kontext einer fotografischen Recherche zur Architektur des beginnenden 20. Jahrhunderts und wurden 1995 unter anderem in der Griffelkunst ediert. Förg befasste sich in jenen Jahren mit der Architektur der Moderne – ihren Licht- und Schattenseiten. Diese Gebäude zeugen von der politischen Instrumentalisierung von Architektur und Stadtplanung für die diktatorische Propaganda des faschistischen Regimes. Der italienische Architekt Adalberto Libera, der 1932 zum künstlerischen Berater der faschistischen Partei ernannt wurde und zudem Mitglied des M.I.A.R. (Movimento Italiano di Architettura Razionale) war, übernahm in dieser Funktion vor allem Aufträge zum Bau offizieller Funktionsgebäude – wie etwa des Palazzo dei Congressi in Rom.
Die teils körnigen, teils dunkel verschatteten, ja düsteren Aufnahmen umgeben die Gebäude mitunter mit einer Aura des Unheimlichen – die entfernt an Atmosphären in Werken Giorgio de Chiricos erinnert. Förgs Perspektive auf die Bauten ist bewusst subjektiv und ausschnitthaft gewählt. Die Fotografien betonen häufig die monumentale Rigidität der Entwürfe oder auch Strategien der Überwältigung. Viele dieser Gebäude zeugen von den Ideen des Rationalismus, des Internationalen Stils, aber eben auch von der politischen Instrumentalisierung von Architektur und Stadtplanung für propagandistische Zwecke.
Daten und Fakten
Titel | Palazzo dei Congressi |
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Künstler*in | Günther Förg |
Entstehungszeit | 1995 |
Inventarnummer | 1997-72 |
Maße Blatt | H 59,8 cm B 43,3 cm |
Maße Darstellung | H 55,3 cm B 39,0 cm |
Material | Papier |
Technik | Fotografie |
Gattung | Fotografie |
Abteilung | Kupferstichkabinett |