Georg Kolbe - Sich bückender Frauenakt

Sich bückender Frauenakt

Georg Kolbe

Maße:
H 44,0 cm  B 34,1 cm  
Jahr:
Anfang 1920er Jahre
Ort:
nicht ausgestellt

Beschreibung

Georg Kolbe (1877 - 1947) ist hauptsächlich als Bildhauer bekannt. Parallel zu seinem plastischen Werk entstehen jedoch auch Zeichnungen, die - ebenso wie seine Bildhauerei - auf die Darstellung des menschlichen Körpers konzentriert sind. Bei den Zeichnungen handelt es sich um eigenständige Arbeiten, nur selten um Entwürfe für seine Skulpturen.

Das vorliegende Blatt entsteht Anfang der 1920er Jahre und zeigt einen nach vorn gebeugten weiblichen Akt. Die Haltung der Frau mit ihren angewinkelten Knien und dem eingedrehten Oberkörper mutet tänzerisch an, sie scheint in einer Bewegung begriffen zu sein. Wie sein Vorbild Auguste Rodin (1840 - 1917), den er für seine Plastiken und Aktzeichnungen verehrte, war auch Kolbe auf der Suche nach neuen, unkonventionellen Körperhaltungen; er bat seine Modelle, sich frei im Raum zu bewegen und im Bewegungsablauf zu verharren, wenn ihn die Wiedergabe einer Position reizte. Oftmals griff er für seine Studien auf Tänzerinnen und Tänzer zurück, deren ausdrucksstarke Körperkunst er für sein Schaffen nutzte.

In dieser Zeichnung umreißt er mit der Rohrfeder kühn die Konturen der Figur und modelliert ihren Körper durch entschieden gesetzte Pinsellavierungen. Die unregelmäßigen Umrisse, die Tintenspritzer sowie die energisch getönten Partien verleihen dem Akt zusätzlich zur Dynamik der dargestellten Pose eine starke Belebtheit. Kolbe gelingt es in dieser Zeichnung, Bewegung und Plastizität skizzenhaft und dennoch prägnant zu formulieren.

Daten und Fakten

Titel Sich bückender Frauenakt
Künstler*in Georg Kolbe
Entstehungszeit Anfang 1920er Jahre
Inventarnummer 1935-79
Maße Blatt H 44,0 cm  B 34,1 cm  
Material Karton beige
Technik Feder Pinsel in Schwarzbraun, laviert
Gattung Zeichnung
Abteilung Kupferstichkabinett
Newsletter

Auch während der sanierungsbedingten Schließung informieren wir Sie hier über die Geschehnisse hinter den Kulissen der Kunsthalle.