Georg Scholz - Arbeit schändet

Arbeit schändet

Georg Scholz

Maße:
H 30.9cm B 49cm 
Jahr:
1921
Ort:
nicht ausgestellt

Beschreibung

„Verkehrte Welt: Der Dicke: lebt von der Arbeit der Dünnen – Die Dünnen: verbreiten die Weisheit der Dicken“ – diese knappe Erläuterung erweist sich als treffende Überspitzung der Darstellung. Zu lesen war sie 1922 in der Zeitschrift „Der Gegner“, herausgegeben von dem Publizisten und Verleger Wieland von Herzfelde.

Der Text betont die Gegensätze, die das Blatt beherrschen. Die beiden hageren Gestalten in schlichter Kleidung links bilden einen deutlichen Kontrast zu dem herausgeputzten und gut genährten Herrn rechts. Während die einen Zeitungen austragen und zu Fuß gehen, raucht der andere selbstverliebt eine Zigarre und lässt sich chauffieren. Die Dünnen und der Dicke haben entgegengesetzte Richtungen eingeschlagen. Zwischen ihnen ist ein qualmender Schornstein zu erkennen, der zum Fabrikgelände im Hintergrund gehört. Er macht symbolhaft deutlich, woher der Reichtum des Dicken stammt.

In aller Schärfe kritisierte Georg Scholz in seinen Arbeiten der 1910er- und 1920er-Jahre die sozialen Gegensätze der Nachkriegszeit. Dem Luxus und der Selbstgefälligkeit der Kriegsgewinnler, Militaristen und Spießbürger stellte er die Armut der Arbeiter, Bettler und Kriegskrüppel gegenüber. Eine verkehrte Welt eben: „Der Dicke: lebt von der Arbeit der Dünnen – Die Dünnen: verbreiten die Weisheit der Dicken.“

Daten und Fakten

Titel Arbeit schändet
Künstler*in Georg Scholz
Entstehungszeit 1921
Inventarnummer VIII 2386
Maße Blatt H 30.9cm B 49cm
Maße Darstellung H 20cm B 22cm
Material Aquarellpapier
Technik Aquarell schwarze Kreide
Gattung Zeichnung
Abteilung Kupferstichkabinett
Newsletter

Auch während der sanierungsbedingten Schließung informieren wir Sie hier über die Geschehnisse hinter den Kulissen der Kunsthalle.