Klassische Landschaft

Jan Lauts, Slg. Kat. Karlsruhe 1973, S. 55-57: „Im Mittelgrunde rechts die Villa Pamphili, wohl gegenseitig (mit einigen freien Ergänzungen) nach dem Stich Alessandro Specchis in G. B. Falda, Il nuovo teatro… di Roma moderna, ed. 1669, Buch IV, Taf. 23 (Abb. in Katalog Ausstellung „Builders and Humanists. The Renaissance Popes as Patrons of the Arts“, Houston/Texas 1966, S. 183). Die Zuschreibung des nicht bezeichneten Gemäldes an J. F. Millet wird gesichert durch die sehr enge stilistische Verwandtschaft mit den Landschaftsbildern des Künstlers, welche Théodore, offenbar sein Schüler, in einer Reihe von Radierungen überliefert hat (vgl. A.-P.-F. Robert-Dumesnil, Le Peintre-Graveur Français I, 1835, S. 235 ff.: ferner M. Davies, „A note on Francisque Millet“, in Société Poussin, 2nd Cahier, 1948, S. 13 ff. mit Abb. aller Radierungen). Die Übereinstimmungen gehen, abgesehen von dem durch das Vorbild Poussins bestimmten Aufbau der Landschaft in horizontalen Schichten, bis in Einzelheiten der Architekturen des Hintergrundes oder etwa der Steinbrücke vorn rechts, die sich völlig entsprechend auf der Landschaft R.-D. XXVIII („Les chevaux à l‘abreuvoir“) wiederfindet; von gleicher Art sind im Gemälde wie in den Radierungen die in lockerer Weise über die Landschaft verteilten Figurengruppen. Die Behandlung des Laubwerks entspricht jener der Landschaft mit Badenden in der Alten Pinakothek zu München (Nr. 400) sowie der Landschaft mit der Auffindung des Moses in den Staatlichen Museen Berlin (Nr. 1899); die Zuschreibung beider Bilder an Millet ist durch die nach ihnen angefertigten Radierungen Théodores R.-D. XIV und IX gesichert.“

Pierre Rosenberg und David Mandrella schrieben das Werk 2005 Etienne Allegrain (1644-1736) zu. Bernard Biard bestätigte (brieflich 28.02.2010) die Zuschreibung an Jean François Millet.