Jean-Honoré Fragonard - Sakripant und Angelika

Sakripant und Angelika

Jean-Honoré Fragonard

Jahr:
1780er Jahre
Ort:
nicht ausgestellt

Beschreibung

Jean-Honoré Fragonard gehört zu den brillanten Zeichnern des 18. Jahrhunderts. Seine von Eleganz und Ausdruckskraft geprägten Werke erfreuten sich bereits bei den Zeitgenossen größter Wertschätzung.

Die Darstellung von Sakripant und Angelika ist eines von 179 bekannten Blättern mit Motiven aus dem 1532 vollendeten Epos „Der rasende Roland“ des italienischen Schriftstellers Ludovico Ariosto. Fragonard zeigt den gewalttägigen Übergriff des Tscherkessen Sakripant. In ungezügelter Leidenschaft für Angelika entflammt, bedrängt er die seinen Schutz suchende schöne junge Frau und lässt erst von ihr ab, als sich ein Krieger unerwartet nähert.

Fragonard gestaltet die Dramatik des Geschehens sowohl in erzählenden, als auch symbolischen und allegorischen Motiven. Die Notlage der verzweifelt sich zur Wehr setzenden Angelika spiegelt sich in dem ruppigen Ast in der oberen Bildhälfte, während der Liebestaumel des Sakripant durch eine mit Putten besetzte Wolke verbildlicht wird. Aufruhr, Angst und Verwirrung der Beteiligten transportieren sich in der verwendeten Formensprache, in den weit ausschwingenden, unvermittelt abbrechenden und kantig-spröden Linien.

Bezeichnend für Fragonards Erzählweise sind die Überschneidungen und Anschnitte der Figuren, die gegenläufigen Bewegungen und Richtungswechsel innerhalb der Komposition. Sie erzeugen Spannung und lassen die Ansicht als „Momentaufnahme“ erscheinen.

Fragonards Folge zu Ariosts „Rasendem Roland“ gehört zu den Höhepunkten seines künstlerischen Schaffens.

Daten und Fakten

Titel Sakripant und Angelika
Künstler*in Jean-Honoré Fragonard
Entstehungszeit 1780er Jahre
Inventarnummer FK 52
Epoche Rokoko
Maße H 39cm B 24.7cm
Material Papier
Technik Kreide in Schwarz Pinsel in Braun Pinsel in Grau Lavierung
Genre Historie
Gattung Zeichnung
Abteilung Kupferstichkabinett
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