
Landschaft
Beschreibung
Die abstrakte Bildsprache des spanisch-katalanischen Künstlers Joan Miró ist geprägt von einem eigenen Code zeichenhafter Formen und klarer Farben, so dass er als einer der eigenständigsten und innovativsten modernen Künstler des 20. Jahrhunderts gilt.
Im Sommer des Jahres 1926 entstand dieses Gemälde als eine Erinnerung an das Gehöft seiner Familie im heimatlichen Montroig, Spanien. Mirós „Landschaft“ ist aus wenigen poetisch anmutenden Elementen konstruiert, die sich vor einem Horizont zwischen der roten und schwarzen Fläche begegnen. Während die Schwarze die Erdzone einnehmen könnte, könnte die Rote den Himmel darstellen. Miró entwickelte eine persönliche Symbolsprache und Assoziationen zwischen dem Realen und der Fantasie. Die scharfen Spitzen im unteren Bereich des Bildes changieren je nach Farbigkeit zwischen keimenden grünen Blättern und schwarzen Haifischflossen. Das zitronenförmige Oval, das an eine Sonne erinnert, wird von einer weißen Schlange besucht, die in Mirós Zeichenkosmos für die Liebe steht. Auch das freundliche Gesicht in der braunen Wolke darüber, die gleichsam wie in einer Taube vom Himmel zu kommen scheint, betont die friedvolle Grundstimmung des Bildes. Mit dünnem Strich, teils malend, teils ritzend, setzte Miró ein Rad und eine Leiter in bzw. auf die Farbschicht. In für ihn typischer Weise sind gerade diese schnöden Alltagsgegenstände im Bild unwirklich und rätselhaft, während die Fantasieformen eine größere Selbstverständlichkeit und Präsenz besitzen.
Das Gemälde entstand wenige Jahre nachdem Miró nach Paris gegangen war, um in der Werkstatt des Bildhauers Pau Gargallo zu arbeiten. Bald schon gehörte er zu dem Kreis der Surrealisten um André Breton, der Miró als „größten Surrealisten von uns allen“ bezeichnete.
Daten und Fakten
Titel | Landschaft |
---|---|
Künstler*in | Joan Miró (1893) |
Entstehungszeit | 1926 |
Inventarnummer | 2669 |
Epoche | Klassische Moderne |
Maße Bildträger | H 81,0 cm B 100,0 cm |
Maße Rahmen | H 98,5 cm B 117,0 cm T 5,8 cm |
Material | Leinwand |
Technik | Ölfarbe |
Genre | Landschaft |
Gattung | Gemälde |
Abteilung | Neue Malerei (nach 1800) |
Picasso und Miró waren seit ihrer Begegnung im Jahr 1919 enge Freunde.An den Mauern seines Ateliers auf Mallorca brachte der Künstler selbst graffitiartige Zeichnungen an, die heute noch sichtbar sind.
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