
Die Anbetung der Hirten
Aquatinta:
Geheimnisse einer Technik
Licht und Schatten gestalten:
Stufenätzung durch
Abdeckverfahren
Um verschiedene Helligkeitsstufen in einem Aquatinta-Druck zu erzeugen, wird häufig Abdecklack verwendet. Damit können bestimmte Bereiche der Platte geschützt werden, sodass die Säure sie bei einer erneuten Ätzung nicht mehr angreifen kann. Unbedeckte Partien hingegen bleiben der Säure ausgesetzt, werden tiefer geätzt und erscheinen im Druck dunkler. Durch schrittweises Auftragen und Entfernen des Lacks lassen sich mehrere Ätzvorgänge durchführen, um eine breite Palette an Tonwerten zu erreichen.
Im hier gezeigten Detail wurden die hellen Bereiche vor dem Ätzen gezielt abgedeckt, sodass das blanke Papier an diesen Stellen nach dem Druck noch sichtbar ist. Mit dieser Methode konnte so die weiße Pinselzeichnung nachgeahmt werden, die in der Vorlage von Parmigianino (1503-1540) den Lichteinfall und die Strahlkraft der Szene betonen.
Die Herausforderung der Aquatintatechnik für die Druckgrafiker liegt daher in der Wahl der richtigen Körnung und der präzisen Steuerung der Ätzdauer, um die gewünschten Helligkeitswerte und Strukturen zu erzielen.
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Magie der Aquatinta
Daten und Fakten
Titel | Die Anbetung der Hirten |
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Künstler*in | Johann Gottlieb Prestel |
Erfinder*in | Parmigianino |
Verleger*in | Heinrich Sebastian Hüsgen |
Entstehungszeit | 1784 |
Inventarnummer | II 2693-2-24 |
Maße Blatt | H 45,2 cm B 61,8 cm |
Maße Darstellung | H 32,0 cm B 46,3 cm |
Maße Rahmenlinie | H 37,0 cm B 51,5 cm |
Material | Vergépapier |
Technik | Strichätzung Aquatinta Auswischreservage Tönung in Braun Tönung in Grün Feder in Schwarz Grafit Aquarell |
Gattung | Aquatinta |
Abteilung | Kupferstichkabinett |
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