Lovis Corinth - Selbstbildnis

Selbstbildnis

Lovis Corinth

Maße:
H 31.5cm B 25cm 
Jahr:
1922
Ort:
nicht ausgestellt

Beschreibung

Lovis Corinth zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Geboren in Ostpreußen, erhielt er an der Kunstakademie in Königsberg seine erste Ausbildung, die er an den Akademien in München und Paris (Académie Julian) fortsetzte. 1902 ließ er sich endgültig in Berlin nieder, der damals führenden Kunstmetropole Deutschlands. Er positionierte sich in der Berliner Sezession gegen den offiziellen Kunstgeschmack des Kaiserreiches und setzte sich für moderne Stilentwicklungen ein. Indem er sich nach und nach von den formalen Vorgaben der historischen Tradition löste, wurde er zu einem Hauptvertreter des deutschen Impressionismus und trug darüber hinaus wesentlich zur Entwicklung des Expressionismus bei.

Eine Besonderheit in seinem Werk ist die große Zahl an Selbstporträts. Im Alter von etwa 40 Jahren begann Corinth, jedes Jahr ein Selbstbildnis zu malen, wobei Zeichnungen und Druckgrafiken seine Selbstbeobachtungen begleiteten. Nach einem 1911 erlittenen Schlaganfall wurde die Eindringlichkeit seiner Selbstanalyse spürbar stärker. Zunehmend schilderte er seine körperliche Schwäche und seine Angst vor dem Tod. Die Karlsruher Kreidezeichnung von 1922 ist ein herausragendes Beispiel seiner Kunst: Überschnitten vom Bildrand, drängt sich der schräg ins Bild gesetzte Kopf nach vorne, ein hängendes Augenlid deutet auf eine Gesichtslähmung durch den Schlaganfall, und die lockeren Schraffuren erzeugen ein unheimlich flackerndes Licht.

Daten und Fakten

Titel Selbstbildnis
Künstler*in Lovis Corinth
Entstehungszeit 1922
Inventarnummer 1990-4
Maße Blatt H 31.5cm B 25cm
Material Zeichenpapier
Technik Kreide
Gattung Zeichnung
Abteilung Kupferstichkabinett
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