Friedrich der Weise vor Muttergottes
Beschreibung
Lucas Cranachs Werk „Friedrich der Weise vor Muttergottes“ ist ein Beispiel für die starke Madonnenverehrung des Landesherrn. Auch wenn Kurfürst Friedrich III. von Sachsen, wie sein offizieller Titel lautete, Schutzherr des Reformators Martin Luther war, blieb sein Glaube geprägt von der besonderen Marienfrömmigkeit seiner Zeit. Maria gilt als Vermittlerin und Fürsprecherin zwischen Gott und den Menschen. Diese Einstellung findet ihren Ausdruck in zahlreichen Stiftungen des Kurfürsten.
Zwei Teile bestimmen das Gemälde. Auf der linken Seite kniet Friedrich der Weise an seinem Betpult vor einem zweifarbigen Damastvorhang. Hinter ihm ist der heilige Bartholomäus zu sehen, der in die Lektüre der heiligen Schrift vertieft ist. In seiner linken Hand hält er das sogenannte Schindermesser, ein Hinweis auf sein Martyrium. Die rechte Bildseite zeigt die Vision, die der betende Kurfürst erlebt: Vor einem goldenen Hintergrund erscheint ihm Maria, die zur Himmelskönigin gekrönte Mutter Gottes. Sie steht auf einer silbernen Mondsichel und ist von einem blauen Wolkenband mit Engelchen umrahmt. Unter ihrem roten Mantel mit grünem Futter blitzt ein blaues Gewand hervor. Damit tritt sie in Gestalt des in der Offenbarung des Johannes geschilderten „apokalyptischen Weibes“ in Erscheinung. In Ihren Armen hält sie das Jesuskind, das seine Hand zum Kurfürsten ausstreckt. Diese Geste symbolisiert die göttliche Gnade, unter der Friedrich der Weise steht.
Der Kurfürst selbst lässt sich demütig ohne Herrschaftsinsignien oder Wappen darstellen. Er trägt einen kostbaren schwarzen Mantel mit Goldverzierungen über einem perlenbestickten Hemd. Sein Blick geht ins Unbestimmte, wodurch wir als Betrachtende zu Zeugen der göttlichen Vision werden.
Daten und Fakten
Titel | Friedrich der Weise vor Muttergottes |
---|---|
Künstler*in | Lucas Cranach (1472) |
Entstehungszeit | um 1515 |
Inventarnummer | 2749 |
Maße Bildträger | H 115cm B 91cm |
Maße Rahmen | H 139.5cm B 114.6cm T 9.5cm |
Material | Leinwand |
Technik | Ölfarbe Tempera |
Gattung | Gemälde |
Abteilung | Alte Malerei (vor 1800) |
Cranach war zwar Hofmaler bei Friedrich III., besaß aber auch ein Apothekerprivileg, das ihm reiche Einkünfte bescherte.
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Cranach-Ausstellung
Dresden 1899, Nr. 128
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Ausstellung von Meisterwerken alter Malerei aus Privatbesitz
Frankfurt 1925, Nr. 45
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Lukas Cranach
Basel 1974, Nr. 339
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Martin Luther und die Reformation in Deutschland
Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 1983, Nr. 129
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250 Meisterwerke
Staatsgalerie Stuttgart 1984-1985, Nr. 2
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10 Jahre Museumsstiftung
Staatsgalerie Stuttgart 1992
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Bayerisches Nationalmuseum, München 2006-2007
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1984: Neuerwerbungen 1983
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (Hg.)
Gemäldegalerie -
1984: Neuerwerbungen für die Gemäldegalerie 1972-1984
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (Hg.)
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1987: Recent acquisitions at the Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe
Vey, Horst
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1988: Ausgewählte Werke der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe
Lüdke, Dietmar; Reising, Gert; Simons-Kockel, Katrin
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1992: Christus und Maria
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Auslegungen christlicher Gemälde der Spätgotik und Frührenaissance aus der Karlsruher Kunsthalle -
1992: Meisterwerke der Kunst
Wiemann, Elsbeth
10 Jahre Museumsstiftung Baden-Württemberg -
2010: Miroslaw Balka - Wir sehen dich
Heynen, Julian; Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (Hg.)
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, 16.04.-22.08.2010 -
2013: Das Erbe der Markgrafen
Moraht-Fromm, Anna
Die Sammlung deutscher Malerei (1350 - 1550) in Karlsruhe -
2019: Zu Lob und Ehre der Jungfrau Maria, der heiligen Gottesgebärerin
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Beobachtungen zur Marienfrömmigkeit Friedrichs des Weisen