Meister der Gewandstudien - Sieben Kopf- bzw. Halbfigurenstudien

Sieben Kopf- bzw. Halbfigurenstudien

Meister der Gewandstudien

Maße:
H 22,9 cm  B 19,9 cm  
Jahr:
um 1465/1475
Ort:
nicht ausgestellt

Beschreibung

Der namentlich unbekannte Meister der Gewandstudien wird auch Meister der Coburger Rundblätter genannt. Er leitete wohl die bedeutendste Straßburger Malerwerkstatt des späten 15. Jahrhunderts, aus der sich das größte überkommene zeichnerische Werk der Spätgotik erhalten hat. Darüber hinaus sind einzelne Tafelgemälde, Fragmente mehrteiliger Altaraufsätze und Reste von Wandmalereien von ihm bekannt. Die beiden sogenannten Notnamen beziehen sich auf Zeichnungen für runde Glasfenster, die sich in Coburg erhalten haben und auf die charakteristischen Gewandstudien, die in ihrer Pracht und herausragenden Qualität zu ihrer Zeit einzigartig sind.

Diese Reichhaltigkeit in der Gewandgestaltung ist auch in den Karlsruher Kopfstudien mit ihren unterschiedlichen Hauben und Bedeckungen erkennbar. Die Gesichtsausdrücke und Kopfhaltungen lassen darauf schließen, dass die Figuren aus Gemälden mit einer Kreuzigungsszene und einer Grablegungsszene entnommen wurden, einige lassen an niederländische Vorbilder denken. So erinnert die weibliche Figur links unten, die in ruhigem Gestus ihr über den Kopf gelegtes Gewand zusammenhält, an trauernde Marienfiguren, während die jüngere Frau rechts, mit ausdrucksstarkem Profil, hochgeflochtenen Haaren unter einer flatternden Kopfbedeckung und weit ausgeschnittenem Kleid an Darstellungen der verzweifelten Maria Magdalena unter dem Kreuz denken lässt.

Daten und Fakten

Titel Sieben Kopf- bzw. Halbfigurenstudien
Künstler*in Meister der Gewandstudien
Entstehungszeit um 1465/1475
Inventarnummer 1955-4
Maße Blatt H 22,9 cm  B 19,9 cm  
Material Papier
Technik Feder in Schwarz Lavierung in Grau
Gattung Zeichnung
Abteilung Kupferstichkabinett
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