Naum Gabo - Sphärisches Thema (2. Variation)

Sphärisches Thema (2. Variation)

Naum Gabo

Maße:
H 56,8 cm  B 47,9 cm  T 44,5 cm  
Jahr:
1937/38
Ort:
ZKM

Beschreibung

Klassisch widmete sich die Skulptur zunächst der menschlichen Figur, dann der Darstellung von Tieren. Erst im 20. Jahrhundert erscheinen auch Gegenstände als Sujet der Plastik oder sie lässt auch diese Objekte hinter sich und wird zur reinen, konkreten Formschöpfung im Raum – als Körper oder Zeichnung, mitunter nicht mehr nur statisch, sondern auch beweglich.

Naum Gabo entwickelte sein „Sphärisches Thema“ im Jahr 1937. Ein Band aus Plexiglas scheint in konvex und konkav schwingenden Kurven unendlich in sich zu kreisen. Diese fragile Strebenkonstruktion entfaltet sich um einen schwarzen Bakelitkern, der wie ein optisches und statisches Gravitationszentrum die Konstruktion zusammenzuhalten scheint. Plastik betont hier nicht mehr die Masse, sondern den Raum, den sie besetzt, definiert, durchmisst, transparent macht. Speichenartig gehen vom Zentrum durchsichtige Stäbe wie Strahlen aus, die zum Innenrand des Bandes führen und Binnen- und Außenform miteinander lichtvoll verbinden und dabei auch noch eine rhythmische Struktur ergeben. Entfernt fühlt man sich an die Konstellation von Kern und Schale erinnert. Vorrangig wird aber der Eindruck einer flirrend-leichten, filigranen und beweglichen Raumverstrebung erzeugt.

Der in Russland geborene Künstler studierte zunächst Medizin, Naturwissenschaften und Architektur in München. Seine skulpturale Arbeit widmet sich vorrangig der Veranschaulichung eines dynamisch offenen Raumbegriffs. Das Moment der Transparenz von Plexiglas als neuem Material ist hierfür von strukturgebender und wirkungsästhetischer Relevanz.

Daten und Fakten

Titel Sphärisches Thema (2. Variation)
Künstler*in Naum Gabo
Entstehungszeit 1937/38
Inventarnummer P 177
Maße Plastik H 56,8 cm  B 47,9 cm  T 44,5 cm  
Maße G 5,0 kg  
Material Bakelit Perspex Kunststoff
Gattung Plastik
Abteilung Plastik
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