Facetten des Sehens
Kann man immer glauben, was man sieht?
Heute gibt es Bilder, die gar nicht echt sind.
Zum Beispiel durch Computerprogramme oder Künstliche Intelligenz.
Man nennt sie Deepfakes.
Sie können wie ein echtes Bild aussehen.
Und werden benutzt, um Menschen zu täuschen.
Auch früher haben sich Künstler*innen mit dem Sehen beschäftigt.
Zum Beispiel die Impressionist*innen Ende des 19. Jahrhunderts.
Sie haben sich gefragt:
Wie sehen wir die Welt eigentlich?
Das Auge sieht nur Licht und Farben.
Im Gehirn wird daraus ein Bild.
Zum Beispiel eine Landschaft oder ein Gesicht.
Früher versuchte man, Bilder möglichst realistisch zu malen.
Mit Licht und Perspektive.
So sollte es für alle gleich aussehen.
Um 1900 änderte sich das.
Die Künstler*innen wollten zeigen:
Jeder Mensch sieht die Welt anders.
Sie lebten in großen Städten mit vielen Eindrücken.
Sie wussten:
Wir sehen nie alles.
Und unser Blick ist immer unvollständig.
Auch die Wissenschaft sagte damals:
Raum und Zeit sind relativ.
Sie hängen davon ab, wie und von wo man schaut.
In Paris entstanden neue Arten von Bildern.
Die Bilder zeigen viele Teile gleichzeitig.
Manchmal wirken sie zerbrochen oder zusammengesetzt.
Aber genau das war Absicht.
Es sollte zeigen:
So sieht die Welt aus, wenn man sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.
Woran merkst Du, dass Deine Wahrnehmung nicht immer die ganze Wirklichkeit zeigt?