Herkunft und Geschichte von Fronleichnam

Ein Beitrag von Prof. Dr. Harald Schwillus, Halle (Saale)

Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten begeht die katholische Kirche das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“. Es entstand um 1200, als das Betrachten des Leibes Jesu Christi in der Form der Hostie an Bedeutung gewann, und geht näherhin auf eine Vision der Augustinernonne Juliana von Lüttich aus dem Jahr 1209 zurück. Der dortige Bischof begann 1247 mit der regelmäßigen Feier dieses Festes, bevor es 1264 und nochmals 1317 durch päpstliche Anweisung verbindlich wurde. Zur Feier gehört seit dem 13. Jahrhundert eine Prozession, bei der nach katholischem Verständnis Jesus Christus in Gestalt der Hostie durch die Straßen getragen wird. Besonders in der nachreformatorischen Zeit wurde diese Frömmigkeitsform auch als öffentliche Demonstration des Katholizismus verstanden. Heute steht dagegen der Aspekt des göttlichen Segens für alle Menschen und ihr Tun im Vordergrund.

Traditionell wird das Fest „Fronleichnam“ genannt. Diese Bezeichnung stammt aus dem Mittelhochdeutschen (fron: der Herr und licham bzw. lichnam: der Leib).

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