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Hier erfahren Sie mehr.Totems
Alain Delorme
H 120cm B 90cm
2011
Orangerie
Der moderne Sisyphos
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Von Aufgetürmtem und Hochgestapeltem handelt Alain Delormes Fotoserie Totems, die er in Shanghai aufgenommen hat. Sofort wird klar: Auf keinen Fall möchte man mit dem Fahrradfahrer tauschen, der seinem Tagewerk nachgeht, indem er mit seinem übergroßen Warenturm mit stoischer Gelassenheit die Straße entlangfährt. Eine echte Sisyphos-Arbeit.
Ein Wunder, dass der kleine Fahrradanhänger unter der Last nicht schon nachgegeben hat oder der wackelige Reifenturm zur Seite gekippt ist. Darüber scheint der Radler sich keine Sorgen zu machen, er vertraut auf die Schnürtechnik, mit der er seine Waren zusammengezurrt hat. Der Reifenturm findet sein architektonisches Pendant im Hochhauskomplex rechts im Hintergrund.
Beide trennt eine Mauer, die auf Anordnung der Stadtverwaltung errichtet wurde und die älteren Viertel von den tourismusstarken Orten abschottet. Was Reifenturm- und Wohnturm eint: Ihre Megalomanie. Sie wirkt wie ein Indikator der hohen Bevölkerungsdichte in der chinesischen Metropole und der Notwendigkeit, die Ansprüche einer großen Menge Menschen zu befriedigen.
Das aufgetürmte Totem
Der Werktitel Totem mag etwas irritieren. Als Totem werden oft Tiere und Pflanzen verstanden, die eine Schutzfunktion haben oder ihrem Eigentümer Kraft spenden. Aber auch ein handwerklich hergestellter Gegenstand dient in manchen Kulturen als Totem. In Delormes Fotografie kommt dem Fahrrad, dem Karren und dem Prinzip des horrenden Stapels ein Totemcharakter zu.
Mit der modernen Architektur im Rücken, wirkt der Lastenradler mit seinem Reifenturm wie aus der Zeit gefallen, als Repräsentant einer Kultur kleiner Handwerker, die vom Moloch der Stadt isoliert wird.
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