| X (Twitter) | |
|---|---|
URL kopieren
Die URL wurde erfolgreich kopiert und befindet sich in der Zwischenablage |
|
Aus urheberrechtlichen Gründen können wir die Werkabbildung leider nicht zum Download bereitstellen.
Hier erfahren Sie mehr.Quarantine
Alain Delorme
H 60cm B 80cm
2020
Orangerie
Konstruktionen vermeintlicher Knappheit
0:00
0:00
Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation die Corona-Virus-Epidemie zur weltweiten Pandemie. Mit Änderungen, Einschränkungen und Sorgen waren die darauffolgenden Tage und Wochen verbunden. Auf einmal musste fast das ganze Leben in den eigenen vier Wänden stattfinden.
Knapp wurden nicht nur die persönlichen Kontakte und Treffen, sondern auch manche Lebensmittel und Hygieneartikel. In Deutschland wurde beispielsweise Toilettenpapier gehortet, obwohl gar kein konkreter Mangel bestand.
Den Stillstand produktiv nutzen
Wie kann man eine Zeit voller Einschränkungen und Veränderung für sich produktiv nutzen? Dieser Herausforderung sah sich der französische Künstler Alain Delorme gegenüber, denn auch er musste sein künstlerisches Arbeiten in die eigene Wohnung verlegen. Er sammelte Lebensnotwendiges, stapelte und türmte es zu fragilen Konstruktionen auf: Reis, Nudeln, Toilettenpapier, Gummihandschuhe, Seifen, Mehl, panierten Fisch, Kartoffeln, Eier, Weinflaschen und Konservendosen.
Gar nicht so leicht, die einzelnen Bestandteile zu identifizieren, denn Delorme hat die zweckentfremdeten Lebensmittel und Hygieneartikel perfekt inszeniert, am Computer nachbearbeitet und eingefärbt.
Eingereiht in eine lange Tradition
Die waghalsigen Türme sind scheinbar Ergebnisse eines kindlich-übermütigen Zeitvertreibs, gleichzeitig sind sie jedoch hintersinnige Zeitdokumente. Sie reihen sich ein in die Tradition der europäischen Stilllebenmalerei, die seit der Renaissance Blumen- und Früchtearrangements bildfüllend in voller Pracht inszeniert.
In jenen wie in diesen Werken geht es um die Fragilität und Endlichkeit des Dargestellten, denn Blumen verblühen und Nahrungsmittel verderben. Und auch diese waghalsigen Architekturen sind ganz offenkundig keine Bauten für die Ewigkeit. Und selbst die Pandemie ging schließlich vorüber. Als Konstante bleibt offenbar der schöpferische Trieb des Menschen – er wird nicht müde zu bauen und zu improvisieren.
Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe lehnte jede Form von Diskriminierung ab. Daher werden historische Titel, in denen nach heutigem Verständnis sprachliche Herabwürdigungen zum Ausdruck kommen, nicht direkt angezeigt. Durch Klicken des entsprechenden Buttons können Sie sich die diskriminierenden Begriffe anzeigen lassen. Von den damit verbundenen Wertvorstellungen distanzieren wir uns ausdrücklich.
Dieses Werk enthält sensible Inhalte, darunter potenziell sexualisierte Darstellungen von Kindern sowie Hinweise auf problematische Machtverhältnisse zwischen erwachsenen Künstlern und kindlichen Modellen. Wir glauben an die Selbsteinschätzung unserer Besucher*innen und überlassen Ihnen die Entscheidung, ob Sie das jeweilige Werk durch Klicken des entsprechenden Buttons sehen möchten oder nicht.
Ihre Suche enthält Begriffe, die als diskriminierend empfunden werden können. Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe lehnte jede Form von Diskriminierung ab. Daher werden Suchen, in denen nach heutigem Verständnis sprachliche Herabwürdigungen zum Ausdruck kommen, nicht direkt angezeigt. Durch Klicken des entsprechenden Buttons können Sie sich die Suche dennoch ausführen. Von den damit verbundenen Wertvorstellungen distanzieren wir uns ausdrücklich.