George Grosz - Hafenkai eines Großstadtkanals

Hafenkai eines Großstadtkanals

George Grosz

Maße:
H 59,0 cm  B 46,0 cm  
Jahr:
1916
Ort:
nicht ausgestellt

Beschreibung

Eine dynamische Großstadt: Kanal, Gleise als Transportwege und eine Fabrik. Was George Grosz hier darstellt, ist die zunehmende Technisierung, die als Resultat der fortschreitenden Industrialisierung zum festen Bestandteil der Lebenswirklichkeit in den Großstädten wird. An der Anlage prangen die Lettern NAG. Wahrscheinlich bezieht sich Grosz hier auf den prosperierenden Industriestandort der Nationalen Automobil-Gesellschaft (NAG) in Berlin-Oberschöneweide, der als Elektropolis bezeichnet wurde.

Über dem Schiff wartet bereits der Kran darauf, die Container zu entladen, um sie auf die Gleise zum Weitertransport zu manövrieren. Der Boden ist von Schienen überzogen, die auch über den Fluss und durch die Industrieanlage führen. Die Logistik ist durchchoreografiert, sodass die Waren und Güter reibungslos und schnell vom Wasser auf die Gleise und schließlich in die Fabrikgebäude gebracht werden können. Im Hintergrund verdichten sich die Gebäude zu einer richtigen Fabrikstadt. In diesem Gewirr gehen die nur schemenhaft dargestellten Menschen in ihrer Umgebung geradezu unter. Mit unterschiedlichen Rohr- und Metallfedern verschiedener Stärke setzt Grosz die Licht- und Geräuschkulisse wirkungsvoll ins Bild. Nicht nur der Schriftzug NAG, sondern auch die zahlreichen elektrischen Laternen könnten hierfür ein Indiz sein. Aufgrund des technischen Fortschritts ist es unerheblich, ob die Sonne im Hintergrund nun auf- oder untergeht; der Arbeitsfluss bleibt dank des elektrischen Lichts davon unabhängig.

Daten und Fakten

Titel Hafenkai eines Großstadtkanals
Künstler*in George Grosz
Entstehungszeit 1916
Inventarnummer 1977-40
Maße Blatt H 59,0 cm  B 46,0 cm  
Material Papier gelblich
Technik Feder in Schwarz
Gattung Zeichnung
Abteilung Kupferstichkabinett
Newsletter

Auch während der sanierungsbedingten Schließung informieren wir Sie hier über die Geschehnisse hinter den Kulissen der Kunsthalle.