Bildnis des Anton Fugger
Beschreibung
Im Schwäbischen geboren, wanderte Hans Maler um 1500 nach Schwaz in Tirol aus. Dort wurde er zu einem vielbeschäftigten Porträtisten für den Adel und das begüterte Bürgertum. Sein Bildnis des Anton Fugger gehört zu der Reihe ausgezeichneter Renaissance-Porträts in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.
Hans Maler entwickelte einen zu seiner Zeit überaus beliebten und erfolgreichen Porträtstil mit größtem Augenmerk auf der Wiedergabe des Stofflichen. Unter anderem entstanden zahlreiche Bildnisse für die mächtige Augsburger Kaufmannsfamilie Fugger – so wie das des jungen Anton Fugger. Von dem immensen Vermögen, dem politischen Einfluss und den weit verzweigten Beziehungen der Familie Fugger lässt das Porträt kaum etwas ahnen.
Das Gemälde zeigt das Brustbild eines nach links gewandten, vornehm gekleideten Mannes vor hellblauem Grund. Die feinen Gesichtszüge sind ernst, der Blick aus großen dunklen Augen ist fast ein wenig gedankenverloren ins Unbestimmte gerichtet. Überaus fein sind das unter der Goldhaube des 16. Jahrhunderts hervorblickende Schläfenhaar, die Barttracht, Brauen und Wimpern erfasst. Doch abgesehen von der Goldhaube und dem wertvollen Pelz fehlt jedes äußere Attribut des Reichtums.
Selten waren solche Bildnisse Unikate. Oft wurden sie in mehrfacher Ausführung bestellt, teils leicht abgewandelt und als Geschenke mitgeführt. Auch Malers Porträt des Anton Fugger ist in verschiedenen Fassungen überliefert, wie etwa derjenigen des Allentown Art Museum in Pennsylvania.
Daten und Fakten
Titel | Bildnis des Anton Fugger |
---|---|
Künstler*in | Hans Maler |
Entstehungszeit | um 1525 |
Inventarnummer | 1722 |
Maße Bildträger | H 42.4cm B 34cm |
Maße Rahmen | H 51.8cm B 43.8cm T 4cm |
Material | Nadelholz |
Technik | Mischtechnik |
Gattung | Gemälde |
Abteilung | Alte Malerei (vor 1800) |
Im 19. Jahrhundert hielt man das Gemälde für ein Werk Hans Holbeins des Jüngeren. In dem dargestellten Herrn glaubte man einen „Orientalen“ zu erkennen.
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