
Simson und der Löwe
Beschreibung
Der mit übermenschlichen Kräften begabte Simson, von dessen Taten das Buch Richter im Alten Testament erzählt, galt als Präfiguration Christi. Sein Kampf mit einem Löwen fand als Sinnbild für die Überwindung des Bösen Eingang in die zeitgenössische Kunst. Entsprechend zeigt das Blatt den jugendlichen Helden als überlegenen Sieger. In eleganter Haltung steht er über dem rücklings am Boden liegenden Raubtier, dessen Maul er mit beiden Händen beherzt und zugleich mühelos aufreißt. Das von Herkulesdarstellungen abgeleitete Motiv entbehrt der Drastik und führt stattdessen die Überlegenheit des athletischen Kämpfers vor Augen.
Die schwungvoll ausgeführte Zeichnung wird als Werk des in Straßburg tätigen Künstlers Hans Weiditz diskutiert. Er wurde bei Hans Burgkmair in Augsburg ausgebildet und trat vor allem als Autor von Buchholzschnitten in Erscheinung. 1522 datiert, diente die Komposition als Vorlage für eine Illustration der 1524 von Johannes Knoblouch in Straßburg herausgegebenen Ausgabe des Alten Testaments in Luthers Übersetzung.
Daten und Fakten
Titel | Simson und der Löwe |
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Künstler*in (zugeschrieben) | Hans Weiditz (1500) |
Entstehungszeit | 1522 |
Inventarnummer | VIII 2684 |
Maße Blatt | H 22,5 cm B 18,6 cm |
Material | Papier |
Technik | Feder in Braun Pinsel in Deckweiß Pinsel in Grau Tönung in Grau |
Gattung | Zeichnung |
Abteilung | Kupferstichkabinett |
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DAS BESONDERE BLATT 2017 04-06
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe 01.04.2017 - 30.06.2017