
Die Reiterstatue Marc Aurels und der Konservatorenpalast in Rom
Beschreibung
Das Reiterstandbild Kaiser Marc Aurels (161–180 n. Chr.) verdankt seine Aufstellung der Neugestaltung des Kapitols durch Michelangelo im Jahr 1539. Es gehört zu den bedeutendsten Denkmälern Roms und zog das touristische wie auch künstlerische Interesse seit jeher auf sich. Hubert Robert zeichnete das Standbild mehrfach aus unterschiedlichen Perspektiven, ohne jedoch eine dokumentarisch genaue Wiedergabe der Situation vor Ort anzustreben.
Die in der vorliegenden Darstellung gewählte Untersicht vermittelt einen Eindruck von der monumentalen Wirkung der Statue. Einige Männer sind in ihre Betrachtung vertieft, einer von ihnen hat sich auf einen Poller gestützt, während andere mit einem Stab oder ausgestreckten Armen in die Höhe weisen. Das Vorwärtsstreben des Reiters, das in der Neigung des Körpers und dem nach vorn gestreckten Arm angedeutet ist, wird durch die leicht in die Diagonale gerückte Seitenansicht und die Positionierung des Denkmals minimal rechts der Blattmitte verstärkt. Die so erzeugte Dynamik der Ansicht und der lebhafte Zeichenduktus lassen den skulpturalen Charakter des Standbilds zugunsten der Illusion von Bewegung zurücktreten. Das Interesse der Schauenden, das Robert zum Hauptthema seiner Zeichnung macht, findet Nahrung in dieser lebendigen Präsenz des Werkes; eine Qualität des Originals, die von verschiedenen Reisenden der Zeit hervorgehoben wurde.
Das dem Bezwinger der Germanen gewidmete Monument hatte lange Zeit als Bild des christlichen Kaisers Konstantin gegolten und als solches die Zeiten unbeschadet überdauert. Es wurde zum Vorbild für zahlreiche Reiterstandbilder.
Daten und Fakten
Titel | Die Reiterstatue Marc Aurels und der Konservatorenpalast in Rom |
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Künstler*in | Hubert Robert |
Entstehungszeit | 1762 |
Inventarnummer | 1979-15 |
Maße Blatt | H 33,8 cm |
Maße | B 44,8 cm |
Material | Papier aufgezogen |
Technik | rote Kreide |
Gattung | Zeichnung |
Abteilung | Kupferstichkabinett |
Die Statue Marc Aurels fand in kleinformatige Nachbildungen weite Verbreitung. Auch Hubert Robert war im Besitz einer solchen Statuette, wie aus dem Verzeichnis seines Nachlassverkaufs vom 5. April 1809 hervorgeht.
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