Tonvase mit Blumen, daneben Früchte
Daten und Fakten
Titel | Tonvase mit Blumen, daneben Früchte |
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Künstler*in | Jan van Huysum |
Entstehungszeit | Erste Hälfte 18. Jh. |
Inventarnummer | 379 |
Maße Bildträger | H 59,0 cm B 51,0 cm |
Maße Rahmen | H 76,6 cm B 69,1 cm T 8,5 cm |
Material | Eichenholz |
Technik | Ölfarbe |
Genre | Stillleben |
Gattung | Gemälde |
Abteilung | Alte Malerei (vor 1800) |
Die Entstehungszeit der ursprünglichen Komposition sowie der Zeitpunkt der Erweiterung sind unbekannt. Dem Anschein nach wurde für die Ergänzung eine andere Holzart verwendet, diese ist jedoch aufgrund eines Anstrichs der Rückseiten und Kanten nicht zu bestimmen. Sägespuren am linken und rechten Bildrand deuten wiederum auf eine Beschneidung der Tafel hin (Bildakten der Restaurierung, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe).
Sam Segal zufolge begann Jan van Huysum erst um 1721 Fruchtstillleben zu malen, andererseits ist der monochrome dunkle Hintergrund charakteristisch für Werke des vorangegangenen Jahrzehnts (Ausst. Kat. Delft/Houston 2006/2007, S. 55-57). Ein vergleichbares, nahansichtiges Fruchtstillleben mit ähnlichen Maßen (39,5 x 32 cm, Leinwand), dessen Zuschreibung an den Künstler allerdings umstritten ist, wird von Fred G. Meijer um 1720 datiert (RKD Images, Onlinedatenbank, Nr. 118283, Stand: 16.11.2023). Kompositionelle und motivische Nähe zeigt die Karlsruher Tafel zu einem ehemals zusammen aufbewahrten, auf Kupfer gemalten Gemäldepaar: Beide Werke bestanden ebenfalls ursprünglich aus kleineren (allerdings querformatigen) Bildern, die wie Nr. 379 nachträglich erweitert wurden. Während das Blumenstillleben eine sehr ähnliche Vase mit Schlafmohn gleichsam gespiegelt wiedergibt, weist das zugehörige Früchtestillleben motivische Entsprechungen auf, wie die sich windenden Ranken des Weins oder die über die Tischkante hängenden Johannisbeeren. Fred G. Meijer vermutet eine Entstehung der Bilder in den 1730er Jahren (Aukt. Kat. Sotheby’s, London, 03.12.2014, Lot 5, S. 28-31; RKD Nr. 118193 und 118059). In dasselbe Jahrzehnt wird auch ein Blumenstillleben des Musée Fabre, Montpellier (Inv. 836.4.31), datiert, welches die Dreifarbige Winde am unteren Bildrand, insbesondere deren Trieb und die noch geschlossene Blüte, fast identisch wiedergibt.
Die Grundkomposition, bestehend aus der an den linken Rand gerückten, überschnittenen Terrakotta-Vase mit überquellendem Schlafmohn und einem Fruchtstillleben mit u. a. roten und weißen Trauben, Pfirsichen und Aprikosen, wiederholte der Künstler ab den 1720er Jahren regelmäßig in reicherer Form und vor lichten Hintergründen, so z. B. auf Gemälden in London (Wallace Collection, Inv. P207, wohl frühe 1720er Jahre) und Dudmaston Hall, Shropshire (The National Trust, Inv. DUD/P/094, dat. 1742).
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Die Meister-Sammlerin Karoline Luise von Baden
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe 30.05.-06.09.2015
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1966: Katalog Alte Meister bis 1800
Bearb.: Lauts, Jan; Hrsg.: Vereinigung d. Freunde d. Staatl. Kunsthalle
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1966: Katalog Alte Meister bis 1800
Bearb.: Lauts, Jan; Hrsg.: Vereinigung d. Freunde d. Staatl. Kunsthalle
Bildband -
1983 (2. Aufl.): Stilleben alter Meister
Lauts, Jan
I. Niederländer und Deutsche -
2015: Die Meister-Sammlerin Karoline Luise von Baden
Jacob-Friesen, Holger (Hg.); Müller-Tamm, Pia (Hg.); Frank, Christoph; Zimmermann, Wolfgang
Ausst.Kat. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe 30.05.-06.09.2015; Generallandesarchiv Karlsruhe 17.06.-16.10.2015 -
: van Huysum, Jan: Tonvase mit Blumen, daneben Früchte [o. D.]
Jacob-Friesen, Holger (Hg.); Müller-Tamm, Pia (Hg.); Frank, Christoph; Zimmermann, Wolfgang