
Der Triumph Davids
Beschreibung
Johann Liss wählte für seine Darstellung mit dem wundersamen Sieg des Hirtenjungen David über den Riesen Goliath eine der wohl bekanntesten Geschichten des Alten Testaments. Sie erzählt vom Gottvertrauen des künftigen Königs von Israel, der seinen übermächtigen Gegner mit einer einfachen Steinschleuder niederstreckte.
Mit Flötenspiel und Gesang feiern zwei junge Frauen den jugendlichen Helden, wobei eine von ihnen kokett zur Seite. David selbst hält den Kopf Goliaths triumphierend in die Höhe. Seine geschmeidige Gestalt und die fast nachlässige Geste, mit der er das mächtige Haupt des besiegten Riesen lediglich an einer Haarsträhne greift, demonstrieren Überlegenheit. Davids selbstbewusste Geste kontrastiert mit den gebrochenen Zügen des bis dahin unbesiegbar scheinenden Gegners.
Liss formuliert in seiner Darstellung die Selbstgewissheit der Jugend und setzt ihr die Stille des Sterbens entgegen. Der in Oldenburg geborene Künstler, der zunächst in Amsterdam, Haarlem und Antwerpen beheimatet war und ab 1620 in Italien lebte, findet damit zu einer zugespitzten Formulierung der biblischen Geschichte. Der Stempel links unten („VH“) verweist auf einen der Vorbesitzer des Blattes, den Historien- und Bildnismaler Joseph van Haecken (1699? – 1749).
Daten und Fakten
Titel | Der Triumph Davids |
---|---|
Künstler*in | Johann Liss (1590) |
Entstehungszeit | Unbekannt |
Inventarnummer | 1982-35 |
Maße Blatt | H 23,0 cm B 20,6 cm |
Material | Papier, gerippt aufgezogen |
Technik | Feder in Braun Lavierung in Braun Lavierung in Graubraun |
Gattung | Zeichnung |
Abteilung | Kupferstichkabinett |
Zahlreiche Künstler stellten Davids Sieg über den körperlich überlegenen Riesen Goliath dar. Eine Ausnahme bildet Michelangelos monumentale Statue in Florenz, die den jugendlichen Helden vor dem Kampf zeigt.
-
Das besondere Blatt
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe 01.10.2018 - 31.12.2018