
Kleinstadthäuser mit Steinbrücke
Beschreibung
Karl Hubbuch nahm 1908 sein Studium an der Akademie in Karlsruhe auf und übte sich zunächst in der Zeichenkunst. Zu seinen frühen Motiven zählen dörfliche Strukturen und Landschaften im Kraichgau, insbesondere Neuenbürg bei Bruchsal. Dieser Gegend blieb der Künstler viele Jahre lang verbunden. Aus dieser Zeit stammt auch Kleinstadthäuser mit Steinbrücke . Die pittoreske dörfliche Idylle ist wahrscheinlich eine Kombination zweier Ansichten in Bruchsal – der Nepomukbrücke und Klein-Venedig am Saalbach –, die Hubbuch hier miteinander kombiniert hat.
Von den beiden kombinierten Ansichten ist jedoch nur noch eine erhalten: Das Bruchsaler Klein-Venedig wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Nepomukbrücke ist noch erhalten, ebenso die Sandstein-Figur des Heiligen Nepomuk, die fester Bestandteil des Übergangs ist. Hubbuch sparte diese allerdings in seiner Zeichnung aus. Die steinerne Doppelbogenbrücke überspannt die gesamte Horizontale der Zeichnung. Fast ohne Regung fließt der Bach unter ihr hindurch. Die Häuserzeilen wirken baufällig und alt. Windschief sind sie am Bach entlang aneinandergereiht. Die mittlere Häuserzeile, die mit brauner Kreide koloriert wurde, hebt sich von der Umgebung ab; die hinterste ist nur in leichter Schraffur angedeutet. Die Szenerie wirkt karikaturesk. Durch die alte Bausubstanz der Kleinstadt sind Stromleitungen gespannt, wie Spinnweben, und ein Doppelmast thront über den Dächern. Um 1910 breitete sich die Telekommunikation in ländlichen Gebieten rasch aus, die fortan Teil der Lebenswirklichkeit war.
Daten und Fakten
Titel | Kleinstadthäuser mit Steinbrücke |
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Künstler*in | Karl Hubbuch |
Entstehungszeit | um 1910 |
Inventarnummer | 1980-24 |
Maße Blatt | H 25,4 cm |
Maße | B 20,9 cm |
Material | Japanpapier gelblich |
Technik | Feder in Grau schwarze Kreide Farbkreiden |
Gattung | Zeichnung |
Abteilung | Kupferstichkabinett |
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1981: Erwerbungsbericht 1980
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: Karl Hubbuch
Retrospektive