Paul Gauguin - Häuser in Le Pouldu
Weitere Abbildungen

Häuser in Le Pouldu

Paul Gauguin

Maße:
H 92,0 cm  B 73,0 cm  
Jahr:
1890
Ort:
ZKM

Beschreibung

Paul Gauguin gehört mit Paul Cézanne und Vincent van Gogh zu den Wegbereitern der Avantgarde. Sein Gemälde „Häuser in Le Pouldu“ zeigt ihn im Besitz jener künstlerischen Mittel, die seine Handschrift unverwechselbar machten.

Das Werk entstand im Jahr 1890, nachdem Gauguin mit seinen Kollegen – der „Schule von Pont-Aven“ – in das bretonische Fischerdorf Le Pouldu übergesiedelt war. Was den Blick fesselt, ist nicht die Dokumentation des Motivs, sondern gerade der Unterschied zum Abbild.

Gauguin legte „Häuser in Le Pouldu“ nicht auf die übliche Staffelung der Bildebenen hin an: Die Ferne ist fast ausgeblendet, Vorder- und Mittelgrund verweben sich zu einem Liniengeflecht der Bäume, Dächer und Figuren. Farben schließen sich im Wechselspiel zu großen, linear eingefassten Flächen zusammen. Der Künstler modellierte diese Flächen mit kurzen, parallel geführten Pinselstrichen, die noch an die Malweise der Impressionisten erinnern.

Gauguin, der sich von fernöstlichen und sogenannten „primitiven“ Vorbildern anregen ließ, suchte stets nach Motiven, die unberührt anmuteten – so auch in Le Pouldu. Wie die Trachten der Landleute unterstreichen, drückt das Gemälde eine Sehnsucht nach natürlichem, einfachem Leben aus. Le Pouldu war für Gauguin eine Station seines Rückzugs aus der Zivilisation, der kurz darauf in seinem Tahiti-Aufenthalt gipfelte. Die Sehnsucht nach der Ursprünglichkeit entfaltete hier den Keim zu einer neuen, von keiner Konvention verstellten Kunst.

Weitere digitale Angebote zu Paul Gauguins „Häuser in Le Pouldu“

Psychologe Can Isyapar und Autorin Jaqueline Scheiber, die nebeneinander auf einem Sofa sitzen. Im Hintergrund ist das Gemälde Leute am blauen See von August Macke zu sehen sowie der Schriftzug Kunstcouch.

Das Werk im Podcast Kunstcouch

Episode 17: Über den Wert von Arbeit – wie entwickeln wir ein gesundes Verhältnis zur Arbeit?

 
Sie beschäftigt uns alle – die einen sehen sie als Notwendigkeit, für andere stellt sie den Mittelpunkt des Lebens dar: Die Arbeit. Was aber passiert, wenn der eigene Selbstwert nur noch über die Arbeit definiert wird? Was ist, wenn die eigene Arbeit nicht als sinnstiftend empfunden wird? Autorin Jaqueline Scheiber und Psychologe Can Isyapar sprechen auf der Kunstcouch darüber, wie sich die Arbeit auf die eigene Persönlichkeit auswirken kann, ob Workaholics das Erbe der Arbeiter*innenbewegungen vergangener Generationen zerstören und ob manch eine künstlerische Karriere auch ohne das bedingungslose Priorisieren der eigenen Arbeit in der Form verlaufen wäre.

Klicken um Podigee Inhalte zu laden
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Podigee.

Foto des Podcasters Jakob Schwerdtfeger, hinter ihm ist das Stilleben mit Orangen, Bananen, Zitronen und Tomate der Künstlerin Modersohn-Becker zu sowie sowie der Schriftzug Kunstsnack zu sehen.

Das Werk im Kunsthallen-Podcast

Episode 56: Das Paradies und seine Schattenseiten: Häuser von Le Pouldu von Paul Gauguin

In dieser Folge des Kunstsnack wird beleuchtet, wie Paul Gauguins vermeintliches Paradies zum Alptraum wurde und welche kritischen Aspekte hinter seinem Werk Häuser in Le Pouldu stehen.

Klicken um Podigee Inhalte zu laden
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Podigee.

Zum Audiotranskript der Kunstsnack-Episode zu Paul Gauguin

Touren zu diesem Werk

Detail des Werks Lockere Gesellschaft von Jan van Hemessen. es zeigt zwei Frauen und einen Mann. Der Mann trägt einen Hut. Eine Frau wendet sich dem Mann zu. Die andere Frau scheint betrunken. Im Hintergrund erkennt man eine Wirtshausszenerie mit weiteren Personen.
Community-Tour

Kunsthalle x Jakob Schwerdtfeger


Kunstcomedian Jakob Schwerdtfeger präsentiert in einer digitalen Tour Kunstsnacks zu den Werken der Ausstellung KunsthalleKarlsruhe@ZKM.
kurzweilig
ca. 180 min
zur Tour

Daten und Fakten

Titel Häuser in Le Pouldu
Künstler*in Paul Gauguin
Entstehungszeit 1890
Inventarnummer 2503
Epoche Klassische Moderne
Maße Bildträger H 92,0 cm  B 73,0 cm  
Maße Rahmen H 116,5 cm  B 99,0 cm  T 11,0 cm  
Material Leinwand
Technik Ölfarbe
Genre Landschaft
Gattung Gemälde
Abteilung Neue Malerei (nach 1800)
Newsletter

Auch während der sanierungsbedingten Schließung informieren wir Sie hier über die Geschehnisse hinter den Kulissen der Kunsthalle.