
Die Israeliten nach dem Durchzug durch das Rote Meer
Daten und Fakten
Titel | Die Israeliten nach dem Durchzug durch das Rote Meer |
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Künstler*in | Pieter van Mol (?) |
Entstehungszeit | Unbekannt |
Inventarnummer | 187 |
Maße Bildträger | H 65,5 cm B 106,0 cm |
Maße Rahmen | H 80,3 cm B 120,3 cm T 8,0 cm |
Material | Eichenholz |
Technik | Ölfarbe |
Genre | Historie |
Gattung | Gemälde |
Abteilung | Alte Malerei (vor 1800) |
Jan Lauts, Slg. Kat. Karlsruhe 1966, S. 209: „Renner (Lit. 1941) versucht, das Bild mit einem Gemälde gleichen Themas zu identifizieren, das Markgraf Ludwig-Wilhelm von Baden-Baden 1693 bei einem größeren Ankauf aus dem Kunsthandel erworben hat; in der damals aufgestellten Spezifikation wird es als „die kinder Israel und Pharao uf holz von von Moll und Johann Francken“ geführt. Da die Figurengruppen des Vordergrundes auf einen Künstler aus dem unmittelbaren Einflußbereich des Rubens weisen, käme Pieter van Mol, der 1622/23 in Antwerpen Meister wurde, seit 1631 in Paris nachweisbar ist und in seinen bezeichneten Werken einige Abhängigkeit von Rubens erkennen läßt, dafür wohl in Betracht; die von ihm signierte Beweinung Christi im Museum zu Reims (Katalog 1909, Nr. 690) zeigt eine sehr verwandte Modellierung des Aktes. Die offenbar von anderer Hand geschaffenen Figuren des Hintergrundes können ihrem Stilcharakter nach von einem Angehörigen der Künstlerfamilie Francken stammen. Gemeinsame Arbeiten Pieter van Mols mit Hans oder Frans Francken sind sonst nicht bezeugt, doch wäre eine Zusammenarbeit nicht unmöglich. Die Zuschreibung muß daher offen bleiben.
Als Autor wäre sonst Hans III Jordaens in Betracht zu ziehen; an diesen denkt auch W. Bernt (briefl. Mitt. 10.6.1949) unter Hinweis auf die thematisch übereinstimmenden und stilistisch verwandten Bilder im Mauritshuis, den Haag (Nr. 434), und in der Staatlichen Gemäldegalerie Berlin (Nr. 697). Eine weitere Darstellung des Themas mit verwandter Gruppierung der Figuren und übereinstimmendem Goldgeschirr im Vordergrund befand sich mit einer Zuschreibung an Hans II Jordaens ehemals in holländischem Kunsthandel (Photographie im Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, den Haag). Das Karlsruher Gemälde erscheint erstmals 1852 in den Galeriekatalogen, in denen es bis 1867 als ein Werk des Jacob Jordaens geführt ist. Es wäre nicht unmöglich, daß eine inzwischen verschwundene Signatur ehemals den Namen Jordaens gezeigt hat; auf bezeichneten Werken des Hans III Jordaens findet sich der Familienname des Künstlers meistens ganz ausgeschrieben, so daß eine Verwechslung mit Jacob Jordaens nahegelegen hätte.“
Heute nicht mehr diskutiert wird eine zwischenzeitliche Zuschreibung von Nr. 187 an den Antwerpener Maler Marten Pepyn (Pepijn) (E. Herzog, Jürgen Lehmann: Unbekannte Schätze der Kasseler Gemälde-Galerie, Kassel 1968, S. 76). Jan de Maere schlug brieflich (14.04.1997) Kaspar van den Hoecke als möglichen Urheber vor.
Tor E. Rössaak machte 2003 (brieflich) auf ein Gemälde desselben Themas im Museum Gimle Gård, Kristiansand, Norwegen, aufmerksam, welches bei stark abweichender Gesamtkomposition die Frau mit dem stehenden Kind links und dem Mann rechts vorne wiedergibt.
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1863: Deutscher Bildersaal
Parthey, Gustav
Verzeichniss der in Deutschland vorhandenen Oelbilder verstorbener Maler aller Schulen -
1941: Die Kunstinventare der Markgrafen von Baden-Baden
Renner, Anna Maria
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1961: Flämische Meister aus der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe
Lauts, Jan
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1966: Katalog Alte Meister bis 1800
Bearb.: Lauts, Jan; Hrsg.: Vereinigung d. Freunde d. Staatl. Kunsthalle
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1966: Katalog Alte Meister bis 1800
Bearb.: Lauts, Jan; Hrsg.: Vereinigung d. Freunde d. Staatl. Kunsthalle
Bildband