Breite, schillernde Bänder, scheinbar ungeordnet, zufällig auf Papier gebracht. In der oberen Blatthälfte lagern drei ineinander gerollte, schneckenförmige Gebilde, zwei davon links um ihre Achse gedreht, eines in die entgegengesetzte Richtung gewunden. Ober- und unterhalb dieser kreisenden Formen locker hingestreute Streifen unterschiedlicher Länge, geschlungen, gedreht, gebrochen und übereinandergelegt, ineinander verkettet. Was passiert auf diesem Blatt? Bewegungen, in unterschiedlichste Richtung und in Formen und Farben, die sich gegenseitig bedingen. Sie bedecken eine weiße Fläche und setzen sich über die Blattränder hinaus fort, die sie in ihrem Kräftefluss unvermittelt durchschneiden. Diese Bewegungen werden um so eindrücklicher, je mehr der Blick in das Detail wandert: Indem unsere Augen auf den Bändern entlang gleiten, vollziehen wir die Handbewegungen der Künstlerin nach, ihren deutlich hervortretenden Pinselduktus. Die starken Streifen offenbaren die Breite ihres Werkzeugs, mit dem sie über das Papier strich. Jede Drehung und Wendung des Malinstrumentes auf der Unterlage, jeder Wechsel vom breiten Pinselaufsatz zur Schmalseite des Borstenkopfes wird im Ablauf des Farbauftrages spürbar. Dunkle Farbansammlungen an den Bandrändern belegen das An- und Absetzen des Pinsels. Unterstützt wird diese Dynamik durch die schillernde, sich unablässig verändernde Farbe, die von der Künstlerin aus Kaseintempera, gemischt mit Eisenoxyd, selbst hergestellt wurde: Goldgelb, Rostbraun, Silbergrau, Dunkelgrau und Tiefschwarz wechseln im Einklang mit dem Bewegungsfluss der Bänder in feinsten Nuancen. Angetrocknete Farbpfützen verdichten sich zu unergründlicher Schwärze und kontrastieren mit hellsten Metalltönen in den leichten Pinselschwüngen auf dem Papier. Dabei sind alle Changierungen Teil der einen, locker aufgetragenen Farbe. Diese Veränderlichkeit der irisierenden Farbtöne im Fluss der Bewegungen erzeugt eine räumliche Wirkung, die aus den zweidimensionalen Streifen optisch ein Bild von reliefartig hervortretenden Metallbändern entstehen lässt. [D.S.]
Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe lehnte jede Form von Diskriminierung ab. Daher werden historische Titel, in denen nach heutigem Verständnis sprachliche Herabwürdigungen zum Ausdruck kommen, nicht direkt angezeigt. Durch Klicken des entsprechenden Buttons können Sie sich die diskriminierenden Begriffe anzeigen lassen. Von den damit verbundenen Wertvorstellungen distanzieren wir uns ausdrücklich.
Content Note
Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe lehnte jede Form von Diskriminierung ab. Daher werden historische Titel, in denen nach heutigem Verständnis herabwürdigende Darstellungen zum Ausdruck kommen, nicht direkt angezeigt. Durch Klicken des entsprechenden Buttons können Sie sich die Bilder anzeigen lassen. Von den damit verbundenen Wertvorstellungen distanzieren wir uns ausdrücklich.
Content Note
Ihre Suche enthält Begriffe, die als diskriminierend empfunden werden können. Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe lehnte jede Form von Diskriminierung ab. Daher werden Suchen, in denen nach heutigem Verständnis sprachliche Herabwürdigungen zum Ausdruck kommen, nicht direkt angezeigt. Durch Klicken des entsprechenden Buttons können Sie sich die Suche dennoch ausführen. Von den damit verbundenen Wertvorstellungen distanzieren wir uns ausdrücklich.