Werner Pokorny - Gefäß + Haus XX

Gefäß + Haus XX

Werner Pokorny

Jahr:
2004
Ort:
nicht ausgestellt

Beschreibung

Das Haus als Grundform, als anheimelnder Ort, der für menschliche Existenz steht, beschäftigte den Bildhauer Werner Pokorny zentral – das früh gefundene Motiv ließ ihn nie mehr los. Kubische Hausformen mit Giebeldächern gehen in seinen Skulpturen Symbiosen mit anderen Elementen ein – etwa mit vasenartigen Gefäßen oder Rippen. In Gefäß + Haus XX kombinierte er jene Formen, die für das Umfassende, das Schützende stehen und skulptierte sie aus dem Holz des Abachi-Baums. Schließlich wurde die Skulptur abgeflammt, wodurch sie ihre tiefe Schwärze erhält. Die Formen addieren sich. Je nach Standpunkt der Betrachtenden werden nur die gleichsam auseinander hervorwachsenden, eskalierenden Gefäße sichtbar oder es wird die sie bekrönende Hausform augenfällig, die klein und keck auf dem schlanken Schalenturm sitzt. Damit formuliert die Arbeit auch den von Beginn an im Werk präsenten Gegensatz zwischen Organik und Tektonik.

Während die Holzskulpturen Pokornys immer auch den Naturbezug des Menschen reflektieren – das Hervorgehen menschlicher Artefakte aus natürlichen Zusammenhängen, Notwendigkeiten und Rohstoffen –, arbeitete er mit Corten-Stahl dynamischer raumgreifende Plastiken aus. Viele dieser Arbeiten gingen in den öffentlichen Raum ein und kommentierten die Architekturen, die Stahlskelettbauten, ihrer jeweiligen Umgebungen. In Werken beider Materialsektoren blieb das Nachdenken über Fragilität oder Stabilität menschlicher Existenzgestaltung präsent. Pokornys Werk kreist um labile Gleichgewichte, um das, was mitbedacht werden sollte, wenn wir entwerfen, konstruieren, planen: die Möglichkeit des Scheiterns.

Daten und Fakten

Titel Gefäß + Haus XX
Künstler*in Werner Pokorny
Entstehungszeit 2004
Inventarnummer P 292
Maße Plinthe H 2,0 cm  B 46,0 cm  T 26,0 cm  
Maße H 213,0 cm  B 64,0 cm  T 26,0 cm  G 91,0 kg  
Gattung Plastik
Abteilung Plastik
Newsletter

Auch während der sanierungsbedingten Schließung informieren wir Sie hier über die Geschehnisse hinter den Kulissen der Kunsthalle.