
Casa del Fascio, Como
Beschreibung
Günther Förgs Aufnahmen von Bauten des italienischen Faschismus entstanden in den 1980er-Jahren im Kontext einer fotografischen Recherche zur Architektur des beginnenden 20. Jahrhunderts und wurden 1995 unter anderem in der Griffelkunst ediert. Förg befasste sich in jenen Jahren mit der Architektur der Moderne – ihren Licht- und Schattenseiten. Diese Gebäude zeugen von der politischen Instrumentalisierung von Architektur und Stadtplanung für die diktatorische Propaganda des faschistischen Regimes. Der Architekt Giuseppe Terragni entwarf die Casa del Fascio, die als Sitz der Nationalen Faschistischen Partei Mussolinis diente, im Stil des Rationalismus: reduziert und geradlinig, kühl und nüchtern.
Die teils körnigen, teils dunkel verschatteten, ja düsteren Aufnahmen umgeben die Gebäude mitunter mit einer Aura des Unheimlichen – die entfernt an Atmosphären in Werken Giorgio de Chiricos erinnert. Förgs Perspektive auf die Bauten ist bewusst subjektiv und ausschnitthaft gewählt. Die Fotografien betonen häufig die monumentale Rigidität der Entwürfe oder auch Strategien der Überwältigung. Viele dieser Gebäude zeugen von den Ideen des Rationalismus, des Internationalen Stils, aber eben auch von der politischen Instrumentalisierung von Architektur und Stadtplanung für propagandistische Zwecke.
Daten und Fakten
Titel | Casa del Fascio, Como |
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Künstler*in | Günther Förg |
Entstehungszeit | 1995 |
Inventarnummer | 1997-73 |
Maße Darstellung | H 55,5 cm B 38,6 cm |
Material | Papier |
Technik | Fotografie |
Gattung | Fotografie |
Abteilung | Kupferstichkabinett |