9 Kunstwerke aus einer neuen Perspektive betrachtet
Tiere tauchen bei Baldung in den unterschiedlichsten Werken immer wieder auf. Ob als Teil der dargestellten (biblischen) Geschichten – wie hier die Schlange, die Eva verführte –
oder auch in Darstellungen, in denen die Tiere keine handlungstreibende Rolle spielen. So hält hier beispielsweise einer der Hasen die Monogrammtafel, die Baldung als Signatur nutzte.
Aber auch andere Tiere dürfen diese Tafel halten – zum Beispiel ein Äffchen. In seiner nahen Verwandtschaft zum Menschen und seinem Vermögen des nahezu perfekten Nachahmens gilt er als Künstlergehilfe einerseits, dem aber auch eine inhaltsleere Imitation zu Lasten gelegt wird. Baldung hingegen schreibt ihm eine wichtige Rolle zu, indem er den kleinen Affen die Tafel der Autorenschaft prominent platzieren lässt.
Das kleine Äffchen ist Teil des Wilpferde-Zyklus Baldungs. Hier stellte er in mehreren Arbeiten Wildpferde in ihrer Triebhaftigkeit und Ungezähmtheit dar. So entwickelt er auch eine eigene Position, die sich deutlich von Dürers idealistischen Pferdedarstellungen abgrenzt.
Auch im Skizzenbuch Baldungs tauchen mehrfach unterschiedliche Tiere auf – so beispielsweise der Bock. Dieser wurde in der Antike noch als Symbol der Fruchtbarkeit gesehen, wandelte sich aber zu einer Verkörperung von ungezügelter Triebhaftigkeit bis hin zu einem Symbol des Teufels. In dieser Rolle taucht er auch in verschiedenen Hexendarstellungen Baldungs auf.
Auch ein Edelsittich findet sich in Baldungs Skizzenbuch. Der war zu seiner Zeit eine Rarität: Erst kurz zuvor waren die ersten Sittiche in Europa eingetroffen. Baldungs Zeichnung gehört damit zu den ältesten Darstellungen in der Kunstgeschichte. Wo und zu welcher Gelegenheit er den Vogel sah, ist nicht überliefert.
Nicht nur tatsächlich existierende Tiere finden Eingang in Baldungs Werk. Beinahe ebenso häufig lassen sich Abbildungen von Fabelwesen finden, wie hier einem fischgestaltigen Drachen. Auch dieser wurde als Verkörperung des Teufels gesehen – es wundert wenig, dass auch er in eine Hexendarstellung eingebunden wurde.
Ein anderes Fabeltier, das sich immer wieder bei Baldung findet, ist das Einhorn. Das für Keuschheit stehende Wesen war das Wappentier der Familie Baldung und ist bis heute noch das Wappentier von Baldungs Geburtsstadt Schwäbisch Gmünd.
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