Capriccio

Capriccio steht im Italienischen für Laune oder Grille. In der Kunst bezeichnet der Begriff Darstellungen, in denen reale und imaginäre architektonische Elemente in fantasievoller Weise verbunden werden. Das Capriccio bildet somit den unmittelbaren Gegensatz zur Vedute, die eine exakte, naturgetreue Wiedergabe des Vorhandenen meint. Einen Höhepunkt erreichte die Kunst des Capriccios im 18. Jahrhundert. Das „Dizionario portatile delle belle arti“ von 1758 fasst unter diesen Begriff bizarre und geniale Kompositionen, die in der Abweichung von den Regeln der Natur eine lebendige Einzigartigkeit erreichen und wegen ihres freien und kühnen Ausdruck geschätzt wurden.

Giovanni Battista Piranesi gilt als einer der Hauptvertreter der Gattung. Seine fantasievollen Darstellungen, in denen er vielfach antike Formen neu und überraschend kombiniert, sind Ausdruck eines in hohem Maße experimentellen Vorgehens, das die Imagination anzuregen versteht.

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