Recueil d’ornemens
Die ab 1778 als Recueil d’ornements bei dem Pariser Verleger Chéreau in 23 Tafeln publizierten Ornamentstiche wurden durch die Druckgraphiker*innen Elisabeth und Louise Brinclaire sowie Jean Baptiste Lucien in schwarzer und roter Crayonmanier umgesetzt. Es handelt sich dabei um eine Neuaufnahme des Publikationsprojektes von Nicolas Francois Lhuillier, das er mit dem Livre d’ornements von 1772/1773 nur ansatzweise realisieren konnte. In den Alben der Karlsruher Kunsthalle gibt es mehrere während Lhuilliers Aufenthalt in Rom um 1755-1768 entstandene Zeichnungen, die aufgrund von übereinstimmenden Motiven und Maßen als Repliken jener Zeichnungen gelten können, die Lhuillier später als Vorlagen für das Livre d’ornements und den Recueil d’ornements verwendete. Hinzu kommt ein Zeichnungskonvolut in der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, das seine Urheberschaft durch eng verwandte Motive sowie seitenverkehrte Vorzeichnungen unterstreicht (Inv. Hdz 3447 bis 3454; Hdz 3460a, 3495, 3508, 3509, 3510, 3511). Wie bereits Peter Fuhring vermutete, könnte man die auf den Autor der Vorzeichnungen hinweisende Signatur „R.L. Del“ könnte man eventuell mit Rousseau de la Rottière und Lhuillier auflösen. Beide Künstler präsentierten 1771 gemeinsam Zeichnungen vor den Mitgliedern der Académie Royale d’architecture und kooperierten bis Oktober 1772.