Bauliche Zukunft der Kunsthalle

Im Jahr 2017 hat das Land Baden-Württemberg einen offenen zweistufigen Architektenwettbewerb zur Sanierung und Erweiterung der Kunsthalle ausgelobt. Ziel der geplanten Maßnahmen ist es, die in mehrere Baulichkeiten zergliederte Institution auf zwei in etwa gleichwertige Gebäude zu konzentrieren, die durch eine unterirdische Passage mit einander verbunden sind.

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Das Bestandsgebäude der Vierflügelanlage für die Kunst vom Spätmittelalter bis zum 19. Jahrhundert (Realisierungsteil des Wettbewerbs) und der Erweiterungsbau für die Kunst der Moderne und der Gegenwart (Ideenteil) auf dem östlich gelegenen Nachbargrundstück; dort befindet sich das 1958–1962 errichtete Gebäude des Amtsgerichts.

Die Kunsthalle befindet sich in einem zweistufigen Transformationsprozess.

Siegerentwurf von Staab Architekten

Das Preisgericht unter dem Vorsitz des Architekten Matthias Sauerbruch sprach sich im März 2018 einstimmig für den Entwurf des Büros Staab Architekten, Berlin, aus. Damit war ein im Museumsbau und im denkmalgeschützten Bauen erfahrener Planungspartner gewonnen.

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Abbildung des Architekturentwurfs der baulichen Weiterentwicklung der Kunsthalle Karlsruhe durch das Berliner Architekturbüro Staab Architekten

Die beengte Situation vor dem Eingangsbereich des Hübsch-Baus wird von Staab Architekten durch die Reduzierung der Fahrbahnen und die Vergrößerung des Museumsvorfeldes verbessert. Die Besucher*innen gelangen von dort über den bestehenden Haupteingang ebenerdig in den Innenhof, wo eine umlaufende Galerie Einblicke in das – auf das Gründungsniveau abgesenkte – neue Foyer gewährt.

Der Innenhof als neue Mitte des Museums ist durch einen eigenen minimalen Baukörper ausgezeichnet, der die Eigenständigkeit der bestehenden Fassaden akzentuiert und sie gleichzeitig miteinander verbindet. An der westlichen Stirnseite des Innenhofs ist eine breite Treppenanlage mit Sitzstufen vorgesehen, die zur Erschließung des Innenhof-Foyers und als Aufenthaltsfläche dient. Von diesem neu geschaffenen zentralen Foyer gelangen die Besucher*innen zu den Servicebereichen, über Fahrstühle und Treppen in die Galerien der Vierflügelanlage und in die Passage zum östlich gelegenen, zukünftigen Erweiterungsbau.

Die Lichtdecke über dem Innenhof ruht auf vier schlanken Stützen; sie ermöglicht einen geregelten Tageslicht- und Wärmeeintrag sowie die Verdunkelung des Innenhofs.

Sanierung des Bestandsgebäudes

Als erste Maßnahme ist die Sanierung der Vierflügelanlage des Bestandsgebäudes geplant.

Wichtige Aufgaben sind die Klimatisierung aller Galerien, die Herstellung von Barrierefreiheit und die Verbesserung der räumlichen Orientierung für die Besucher*innen, die Erneuerung der technischen Infrastruktur sowie die konservatorische Erhaltung und Wiederherstellung der denkmalgeschützten Säle im Erdgeschoss.

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Der Zugang zum Museum wird weiterhin über den historischen Eingang im Hübsch-Flügel erfolgen, der von späteren Einbauten befreit und als Denkmal gestärkt wird. Das Raumprogramm für den Bestandsbau umfasst die Galerien für die Sammlung vom 14. bis zum 19. Jahrhundert, Räume für die Kunstvermittlung und die Gemälderestaurierung, die Fotografiewerkstatt, ein Arthandling-Depot, Räume für Besuchsservice, Aufsichten und Sicherheit, technische Werkstätten inklusive Büros, die Technikzentrale und Lagerräume.

Erweiterung auf dem Nachbargrundstück

Um als Museum voll funktionsfähig zu sein, ist die Erweiterung als zweite Baumaßnahme unerlässlich; sie soll nach einem zweiten Architektenwettbewerb erfolgen.

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Das Raumprogramm für den Erweiterungsbau umfasst die Galerien für die Kunst der Moderne und der Gegenwart, einen Sonderausstellungsraum, ein Papierzentrum mit Kupferstichkabinett, Papierrestaurierung und Bibliothek, den Vortragssaal, Büros für Wissenschaft, Verwaltung und Kommunikation, ein Depot sowie ein Museumsrestaurant, das auch außerhalb der Öffnungszeiten des Museums zugänglich ist. Optionen für eine adäquate Unterbringung des auf dem Grundstück befindlichen Amtsgerichts werden derzeit geprüft.

Einblicke in das Projekt

Prof. Dr. Pia Müller-Tamm, ehemalige Direktorin der Kunsthalle (2009-2023), Florian Trott, ehemaliger kaufmännischer Geschäftsführer der Kunsthalle (2017-2024) und Prof. Volker Staab widmen sich in kurzen Video-Clips interessanten Themen rund um die Sanierung, Schließung und die Zukunft der Kunsthalle Karlsruhe.

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Auch während der sanierungsbedingten Schließung informieren wir Sie hier über die Geschehnisse hinter den Kulissen der Kunsthalle.