
Rhinocerus (Das Rhinozeros)
Beschreibung
Nicht nur als Maler und Zeichner, auch als Druckgrafiker gehört Albrecht Dürer zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Renaissance. Der Holzschnitt mit der Darstellung eines Nashorns ist eines seiner populärsten Werke.
1515 zeichnete der Künstler das ungewöhnliche Tier nach einer Beschreibung – er selbst hatte es nie zu Gesicht bekommen. Das Rhinozeros war das Geschenk eines indischen Sultans an den König von Portugal gewesen und seit der Antike das erste lebende Exemplar in Europa, das entsprechend große Verwunderung und Begeisterung entfachte. Seine massige Gestalt fügt sich nur mühsam in die enge Begrenzung des Blattes ein. In strenger Seitenansicht führt Dürer dem Betrachter das unförmige Tier vor Augen. Zahlreiche gepanzerte Platten überziehen ornamental den Körper, und dichtes Schuppengeflecht liegt über den stämmigen Beinen. Auf seiner Nase sitzt ein einzelnes Horn, ein weiteres ist auf seinem Rücken erkennbar.
Dürers Darstellung wurde in einer hohen Auflage gedruckt und fand als Flugblatt eine weite Verbreitung. Dabei führte die Kombination von dokumentarischem und ornamentalem Charakter sowie die Darstellung eines zwar wild und exotisch aussehenden, doch offenbar gezähmten Geschöpfes zu einer der erfolgreichsten Bilderkarrieren überhaupt.
Am oberen Rand ist eine Zusammenfassung des Berichtes über das in Lissabon ausgestellte Nashorn, dessen Beschreibung Dürer als Vorlage für seine Darstellung diente, angebracht.
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Kunsthalle x Jakob Schwerdtfeger
Daten und Fakten
Titel | Rhinocerus (Das Rhinozeros) |
---|---|
Künstler*in | Albrecht Dürer |
Entstehungszeit | 1515 |
Inventarnummer | I 1050 a |
Epoche | Renaissance |
Maße Blatt | H 23,7 cm B 29,7 cm |
Material | Papier |
Technik | Holzschnitt |
Genre | Tiermalerei |
Gattung | Holzschnitt |
Abteilung | Kupferstichkabinett |
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