Auf Transparentpapier druckte Christian Boltanski die 1939 aufgenommene Fotografie jüdischer Schülerinnen, die ausgelassen und fröhlich in die Kamera lachen – ein Bild scheinbar unbeschwerter, glücklicher Kindheit. Doch der von oben auf die Kinder gesenkte Blick der Kamera ist ein Indiz für die erwachsene Überlegenheit des Fotografen und deutet auf seine Machtposition. Bei den Betrachter*innen stellen sich unweigerlich die grausamen Bilder der unzähligen Opfer nationalsozialistischer Gewalt ein, die im kollektiven Gedächtnis der Menschheit verankert sind. Die Frage, was mit diesen Mädchen in der Folgezeit geschah, steht im Raum. Und die mit hässlichen Klebestreifen auf eine grobe Pappe geklebte, zerknitterte Fotografie liefert die entsetzliche Antwort.
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