Fernand Léger - Stillleben
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Stillleben

Fernand Léger

Maße:
H 92,0 cm  B 65,0 cm  
Jahr:
1925
Ort:
nicht ausgestellt

Beschreibung

Fernand Léger baut sein Gemälde innerhalb einer gerüsthaften Struktur auf. Tischdecke, Teller, Suppenterrine, Obstschale und das Rautenmuster des gefliesten Bodens einer Küche werden erkennbar. Weiche Formen der Früchte und des Geschirrs kontrastieren mit der Härte der Geraden und rechten Winkel der Rahmenkonstrukte. Die gemalte Hügellandschaft mit Haus – als Bild im Bild in der oberen rechten Ecke angesiedelt – vermittelt eine beschaulich provinzielle Atmosphäre. Léger war zur Zeit der Entstehung dieser Komposition aus Paris nach Fontenay-aux-Roses übergesiedelt und sein Bild zeugt dezent vom Leben auf dem Land.

Légers Weg zur Kunst hatte mit einer Lehre zum Architekturzeichner begonnen, die er von 1897 bis 1899 in Caen absolvierte. In Paris arbeitete er nach 1900 neben seinen Kunststudien an der École des Arts Décoratifs und der Académie Julian in einem Architekturbüro. Im Jahr 1920 hatte Léger den Architekten Le Corbusier kennengelernt und begonnen, sich mit ihm über dessen Konzepte eines modernen Bauens auszutauschen. Außerdem spielte Anfang der 1920er-Jahre die Auseinandersetzung mit experimentellen Filmtechniken eine Rolle für die Entwicklung seiner Arbeit. Das Stillleben aus dem Jahr 1925 stammt aus einer Phase, in der Léger mit zeichenhaft abstrahierten Fragmenten von Objekten kubistische Bildarchitekturen konstruktiver Prägung schuf.

Klänge in der kubistischen Küche

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Fernand Légers Stillleben von 1925 gibt eine Küchenszene wieder. Erkennbar wird sie durch Kochutensilien, Früchte und textile Strukturen, die geometrisch abstrahiert, verschoben und teilweise überlagert erscheinen. Die traditionsreiche, statische Gattung des Stilllebens wird hier durch Bild-im-Bild-Strukturen, die rhythmische Anordnung der Formen und die subtile Andeutung von Bewegung in eine neue Erfahrungswelt überführt.

Légers Komposition verleiht dem Alltag eine ästhetische Dimension, in der das Gewohnte verfremdet und neu erfahrbar wird.
Der Fokus der Soundinstallation liegt auf der akustischen Ebene des häuslichen Raums, den es zu erforschen gilt.

Kubistische Darstellung von Obstschale, Krug und Schale auf Tisch mit geometrischen Mustern und Rahmen.

Wie könnte sich diese Küche anhören: Schritte auf dem Boden, das Klirren von Geschirr und Küchengeräten, das leise Hintergrundrauschen eines Radios – begleitet vom Vogelgezwitscher draußen vor dem Fenster. Diese parallelen Klangebenen erweitern den Bildraum akustisch und schaffen eine mehrdimensionale Wahrnehmung.

Der imaginäre Blick durch ein Fenster öffnet den Raum zur Natur hin und verbindet ländliche Stille mit subtilen Bewegungen und Geräuschen. So entsteht eine klangliche Mehrschichtigkeit, in der Alltägliches, Natur und Abstraktion ineinanderfließen – und das Stillleben als lebendige, vielstimmige Komposition erlebbar machen.

Anna Niswani Schäfer

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kurzweilig
ca. 35 min
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Daten und Fakten

Titel Stillleben
Künstler*in Fernand Léger
Entstehungszeit 1925
Inventarnummer 2668
Epoche Klassische Moderne
Maße Bildträger H 92,0 cm  B 65,0 cm  
Maße Rahmen H 102,7 cm  B 76,0 cm  T 6,5 cm  
Material Leinwand
Technik Ölfarbe
Genre Stillleben
Gattung Gemälde
Abteilung Neue Malerei (nach 1800)
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