Hilla von Rebay - Delicate Embrace

Delicate Embrace

Hilla von Rebay

Maße:
H 97,0 cm  B 96,5 cm  
Jahr:
1945
Ort:
nicht ausgestellt

Beschreibung

Baroness Hilla Rebay von Ehrenwiesen (auch: Hilla Rebay) ist heute vor allem bekannt als Kunstmäzenin und Sammlerin, insbesondere jedoch als Gründungsdirektorin der Solomon R. Guggenheim Foundation in New York. Doch verdient ihr eigenes Œuvre insbesondere in der gegenstandslosen Malerei größere Aufmerksamkeit. Als junges Mädchen erhielt Rebay privaten Malunterricht von dem Düsseldorfer Genremaler August Zinkhausen, bevor sie 1908 kurzzeitig die Kölner Kunstgewerbeschule besuchte. Nach einem weiteren halben Jahr an der Académie Julian in Paris studierte Rebay bis 1913 an der Kunstakademie in München. Hier stand sie den Mitgliedern der Gruppe »Die Scholle« nahe. Von 1917 an lebte sie in Berlin und gehörte zu den Künstler*innen im Umfeld von Herwarth Waldens avantgardistischer Galerie »Der Sturm«. 1918 stellte sie gemeinsam mit der Novembergruppe aus.

In ihren Collagen widmete sie sich sowohl gegenständlichen Darstellungen als auch rein abstrakten Formen. Ihr Schwerpunkt lag jedoch in der Malerei. Konsequent entwickelte Rebay eine zunehmend abstrakte Kunstauffassung, in der sie alle naturalistischen Referenzen aufgab und stattdessen einen Ausdruck für das Innerliche und Geistige suchte. Dies behielt sie bei, als sie 1927 in die USA zog und zu einer einflussreichen Größe in der New Yorker Kunstszene wurde. Aufgrund ihres vertrauensvollen Verhältnisses zu Solomon R. Guggenheim konnte sie ihn davon überzeugen, den Schwerpunkt seiner Sammeltätigkeit auf die gegenstandslose Kunst zu legen. 1937 wurde sie Gründungsdirektorin seines im Aufbau befindlichen Museums.

Aus dieser erfolgreichen Phase in ihrem Leben stammt das vorliegende Gemälde mit dem klangvollen englischen Titel Delicate Embrace . Die Künstlerin arbeitet mit zurückhaltender Geste, der Pinsel berührt die Leinwand nur zart, aber ohne zu Zögern. Die Bögen und die halb liegenden Kurven in Grün sowie die Straßen der blauen Kreise sind jeweils als Paarungen aufeinander bezogen. Sie suggerieren Begegnung, zudem Raum und Bewegung. Die »zarte Umarmung« ist eine fast kalligrafische Arbeit, die Bezüge sowohl zum »Blauen Reiter« als auch zu fernöstlicher Kunst beinhaltet. Dass Rebay 1951 ausgerechnet dieses Werk aus dem Jahr des Kriegsendes der Kunsthalle Karlsruhe schenkte, kann politisch motiviert gewesen sein. Ihre Beziehung nach Karlsruhe bestand über ihren Cousin Kurt Martin, dem damaligen Direktor der Kunsthalle.

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Daten und Fakten

Titel Delicate Embrace
Künstler*in Hilla von Rebay
Entstehungszeit 1945
Inventarnummer 2270
Maße Bildträger H 97,0 cm  B 96,5 cm  
Maße Rahmen H 118,8 cm  B 119,0 cm  T 7,5 cm  
Material Leinwand
Technik Ölfarbe
Gattung Gemälde
Abteilung Neue Malerei (nach 1800)
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