Zeigen. Eine Audiotour durch Baden-Württemberg für die Sammlung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe
Who is who
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Nichts als Namen
Auf dem Vorhang im Lichthof, auf jedem Bilderschildchen, an der Wand des folgenden Raumes – Namen sind in dieser Ausstellung allgegenwärtig. Was lösen sie aus, was stoßen sie an?
Namen und Werke
Haben Sie sich den Rembrandt angeschaut? Wie ging es Ihnen vor dem Dürer? Welcher Rodin hat Ihnen besser gefallen?
Wenn Sie bei diesen Fragen nicht gestolpert sind, ist Ihnen der Kunstwelt-Sprech offensichtlich nicht fremd. Wenn doch: Gratulation, denn Sie überdenken wohl, was Anderen bedenkenlos über die Lippen geht. Egal wie: Für uns alle ist dies der richtige Moment, über den Zusammenhang von Namen und Werken nachzudenken.
Die Welt hinter den Namen
Mit Namen war der Einstieg in diese Sammlungspräsentation versehen, so ist es nur konsequent, wenn sie auch ihren Ausklang bestimmen. Was kam Ihnen in den Sinn, als Sie die Namen auf dem Vorhang des Lichthofs gelesen haben? Hatten Sie Bilder vor Augen? Vage Erinnerungen an einen Stil oder bestimmte Motive? Oder gar konkrete Werke? Sicher haben aber einige auch gar nichts ausgelöst, denn bewusst entspricht die Auswahl nicht der klassischen, männlich dominierten Liste großer Namen, wie sie z. B. Schwanthalers Künstler-Figuren repräsentieren.
Sie sind einen Schritt weitergegangen, haben hinter den Vorhang geblickt, haben Ihre inneren Bilder, die die Nennungen aufgerufen haben, mit den realen abgeglichen. Bilderschildchen, auf denen an erster Stelle ein Name stand, dienten Ihnen sicher oft als Orientierungs- und Identifizierungshilfe. Und vielleicht haben die einleitenden Fragen über die Namen die eben gefestigten Bilder wieder abgerufen.
Sehen, Hören, Vorstellen
Jetzt aber stehen Sie vor einem Werk, das rein optisch aus nichts als Namen besteht. Sie gehören zu Künstlerinnen und Künstlern aus Baden-Württemberg und laden ein, in einem zweiten Schritt rein akustisch deren Werke zu entdecken. Wieder ist es also eine Art Vorhang, der sich zwischen Sie und die Werke schiebt – ein Vorhang des Nicht-Sehens. Nur in Worten und Klängen sind die künstlerischen Beiträge präsent, die Werke entstehen in der Imagination der Betrachtenden oder besser der Hörenden. „Zeigen“ heißt die Arbeit. Zeigen nicht mit dem Finger, sondern mit der Stimme. Aufzeigen aber auch von Verhaltensweisen, von Mustern eines klassischen Museumsbesuchs: Sind Sie nicht gerade dabei, sich über diesen Rundgang Dinge zeigen zu lassen? Die Werke über Worte wahrzunehmen?
Die Audiobeiträge in Karin Sanders Arbeit, die Betonungen, die Formulierungen sind so individuell wie ein Werk, dessen künstlerische Handschrift und Absicht. Sie reflektieren gekonnt das Konzept, einen einzelnen Namen als Stellvertreter für das Schaffen einer Person zu benutzen.
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Who is who
Daten und Fakten
Titel | Zeigen. Eine Audiotour durch Baden-Württemberg für die Sammlung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe |
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Künstler*in | Karin Sander |
Entstehungszeit | 2012 |
Inventarnummer | Lg 2022 |
Material | Audioguides Kopfhörer Ladestationen |
Gattung | Neue Medien |
Abteilung | Neue Malerei (nach 1800) |
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