Meister von Meßkirch - Der Heilige Martin mit Bettler und dem Stifter Gottfried Werner von Zimmern

Der Heilige Martin mit Bettler und dem Stifter Gottfried Werner von Zimmern

Meister von Meßkirch

Maße:
H 166cm B 40cm 
Jahr:
um 1538
Ort:
ZKM

Beschreibung

Der anonym gebliebene Maler schuf für St. Martin in Meßkirch zahlreiche Altarbilder. Auf diese Kirche bezieht sich sein Notname. Vom Hochaltar-Retabel stammt das Tafelgemälde „Der Heilige Martin mit Bettler und dem Stifter Gottfried Werner von Zimmern“, das 2013 für die Sammlung der Kunsthalle angekauft werden konnte. Das 2018 erworbene Gegenstück zeigt Apollonia von Henneberg, die Ehefrau des Stifters, mit dem Heiligen Johannes dem Täufer.

In beiden Gemälden verband der Meister von Meßkirch auf originelle Weise spätmittelalterliche mit neuzeitlichen Darstellungsweisen. Als altertümlich kann etwa der Goldgrund bezeichnet werden, während die Figuren und die Ornamentik den Stil der entwickelten Renaissance zeigen. Der Auftraggeber, Graf Gottfried Werner von Zimmern, Herr über ein kleines Territorium im westlichen Oberschwaben, ist trotz der ringsum durchgebrochenen Reformation altgläubig geblieben. Offensichtlich erwartete er vom Maler Altarbilder nach katholischer Tradition und dennoch in fortschrittlicher Formensprache. Man kann sie deswegen als frühe Zeugnisse der Gegenreformation interpretieren.

Der Heilige Martin, Bischof von Tours, war der Patron der von Gottfried Werner erbauten Kirche. Er legt seine rechte Hand auf die Schulter des knienden, betenden und nach ritterlicher Art gerüsteten Grafen und empfiehlt ihn damit der Heiligen Familie, die auf dem Mittelbild des Retabels dargestellt ist. Der Bettler, dem durch seine Lepraerkrankung die Beine "abgefault" sind und der dadurch zum Betteln verurteilt ist, ergreift den Saum des Bischofsmantels und bittet den sanftmütigen Heiligen um ein Almosen.

Weitere digitale Angebote zu „Der Heilige Martin mit Bettler und dem Stifter Gottfried Werner von Zimmern“ vom Meister von Meßkirch

Gegenüberstellung des als Ritter dargestellten Auftraggebers Graf Gottfried Werner von Zimmern und seiner Frau Apollonia von Henneberg

Sammlungszugänge der letzten Jahre

Die Sammlung der Kunsthalle Karlsruhe blickt auf über 800 Jahre Kunstgeschichte zurück und wurde mit der Neuerwerbung der drei Tafeln vom Hochaltar der Kirche St. Martin in Meßkirch erweitert. Sammeln gehört zu den fundamentalen Aufgaben von Museen. Mit regelmäßigen Erwerbungen wird die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe diesem Verantwortungsbereich gerecht.

Daten und Fakten

Titel Der Heilige Martin mit Bettler und dem Stifter Gottfried Werner von Zimmern
Künstler*in Meister von Meßkirch
Entstehungszeit um 1538
Inventarnummer 2972
Epoche Renaissance
Maße Bildträger H 166cm B 40cm
Maße Rahmen H 174.8cm B 47cm T 4.5cm
Material Nadelholz
Technik Mischtechnik
Genre Historie
Gattung Gemälde
Abteilung Alte Malerei (vor 1800)
Newsletter

Auch während der sanierungsbedingten Schließung informieren wir Sie hier über die Geschehnisse hinter den Kulissen der Kunsthalle.