Moritz von Schwind - Die Katzensymphonie

Die Katzensymphonie

Moritz von Schwind

Jahr:
1868
Ort:
nicht ausgestellt

Beschreibung

Moritz von Schwind war ein österreichischer Maler und Zeichner des 19. Jahrhunderts.

Bei der Katzensymphonie, eine seiner bekanntesten Handzeichnungen, handelt es sich um die humorvolle Darstellung einer Melodie für Geigen, in der sich anstelle von Noten zahlreiche Katzen über das Papier bewegen.

Die Komposition kann als karikierender Seitenhieb auf die Musik von Richard Wagner gedeutet werden, die der Künstler nicht sehr schätzte. Schwind verschenkte das Blatt an einen seiner Freunde, den Geiger Joseph Joachim. Anlass für das Geschenk war die Ernennung Joachims zum Direktor der Berliner Hochschule für Musik. An Eduard Mörike schickte Schwind am 19.01.1869 einen Brief und ein Foto der Zeichnung. Darin heißt es:

„Ich bin Musiker geworden, und zwar Zukunftsmusiker im zweiten höheren Grade. Weg mit dem alten, steifen, trocknen Notensystem! Veraltet, überwunden, abgetanes Zeug – es braucht ein neues, durchgeistigtes, lebensvolles Ausdrucksmittel für meine neuen ungeahnten Gedanken – ob es Töne, Bilder oder der Teufel weiß was sind, das ist auch ganz wurst – ich habe das Unglaubliche geleistet. Beiliegende, Hr. Joachim gewidmete Sonate sei ein redender Beweis. Er gesteht, dass er nicht imstande ist, sie zu spielen – dieser Hexenmeister auf der Geige! Nebenbei kann bemerkt werden, dass Joachim und ich dem berühmten Orden von der schwarzen Katze angehören und das dieser unscheinbare Anlass es war, – der diesen Riesenschritt in der Musik hervorrief."

Moritz von Schwind erstellte in den 1840er Jahren zahlreiche Fresken für die Kunsthalle Karlsruhe, die sich im Treppenhaus und in den Sälen im Erdgeschoss befinden.

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Frau mit Kopfhörern, die vor einer Petersburger Hängung durchs Museum geht

Das Werk im Kunstsnack

Episode 4: Pfoten statt Noten – Die Katzensymphonie von Moritz von Schwind

„Ich kann ohne Musik nicht leben“ war Moritz von Schwinds Lebensmotto und tatsächlich spielt Musik immer wieder eine Rolle in seiner Kunst. In dieser Folge des Podcasts Kunstsnack geht es um seine ungewöhnlich Zeichnung „Die Katzensymphonie“ und warum diese als eine Karikatur auf Richard Wagner verstanden werden kann. Erfahrt außerdem, welche Rolle Katzen in Moritz von Schwinds Leben spielten und was den Künstler zum Allround-Talent machte.

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Daten und Fakten

Titel Die Katzensymphonie
Künstler*in Moritz von Schwind
Entstehungszeit 1868
Inventarnummer 1939-4
Maße H 31,6 cm  B 25,0 cm  
Material Papier
Technik Bleistift Feder in Braun Pinsel in Braun
Genre Tiermalerei
Gattung Zeichnung
Abteilung Kupferstichkabinett
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