Le Goût de L'invisible
Beschreibung
Magritte war das Haupt der belgischen Surrealisten, die einen engen Austausch mit der Pariser Gruppe um André Breton pflegten.
Der doppeldeutige Titel des Karlsruher Gemäldes ist typisch für den Künstler. „Le Goût de L’invisible“ kann sowohl mit Geschmack am oder auch des Unsichtbaren übersetzt werden. Bei dem Werk handelt es sich um eine surrealistische Bildkritik über den neuzeitlichen Typus des dreigründigen Landschaftsgemäldes. Schon in der Anlage des Bildraumes verunklärt der Künstler die perspektivische Ordnung: Das Braun des Vordergrundes durchzieht das darüberliegende Bildfeld zweimal als vertikaler Streifen, sodass der Grund zugleich als nach hinten fluchtende Bühne und als bildparallele Fläche gelesen werden kann. Der blaue Hintergrund schließt sich nicht als Himmelszone organisch an den Mittelgrund an, sondern scheint hinter einer Abrisskante aufgespannt. In den alogischen Bildraum hat der Künstler zwei flächige weiße Formen mit gezackten Konturen platziert, die an die Stelle menschlicher Bildfiguren treten. Alle atmosphärischen Werte oder Lichtwirkungen, die sich gängigerweise mit der Landschaft als Kunstaufgabe verbinden, sind ausgeschaltet.
Das Gemälde ist weitgehend in der unpersönlichen Handschrift abgefasst, die Magritte fast sein ganzes Leben lang praktiziert hat. Allein die in pastoser Farbe aufgetragene knäuelartige Form aus schwarzen, roten, blauen und weißen Farbspuren am unteren Bildrand steht hierzu in merklichem Gegensatz. Schwarze Punkte, die durch rote gestrichelte Linien miteinander verbunden sind, haben wiederum die Knappheit einer technischen Zeichnung. Magritte scheint in dem Gemälde gezielt unterschiedliche Modi von Malerei bzw. der Vermittlung von Bildinformationen zu demonstrieren.
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Highlights
Daten und Fakten
Titel | Le Goût de L'invisible |
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Künstler*in | René Magritte |
Entstehungszeit | 1927 |
Inventarnummer | 2978 |
Epoche | Klassische Moderne Surrealismus |
Maße Bildträger | H 73,5 cm B 100,0 cm |
Maße Rahmen | H 106,0 cm B 133,5 cm T 5,0 cm |
Material | Leinwand |
Technik | Ölfarbe |
Gattung | Gemälde |
Abteilung | Neue Malerei (nach 1800) |
Magritte war ein Maler ohne Atelier. Seine Staffelei stand im Wohnzimmer seiner Brüsseler Wohnung. In seiner erfindungsreichen Frühzeit, aus der dieses Bild stammt, ging er erst am Ende eines längeren Denkprozesses an die Arbeit, um seine Bildideen mit größter Sorgfalt auf die Leinwand zu übertragen.
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