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Victor Vasarely - Olbio II
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Olbio II

Victor Vasarely

Maße:
H 170,0 cm  B 160,5 cm  
Jahr:
1949-53
Ort:
ZKM

Kunsthalle x Markus Brock

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Abstrakte Formen in Grau, Schwarz, Braun und Weiß.

Meister der Illusion

Wenn Sie wie ich Baby-Boomer sind, dann erinnern Sie sich vielleicht auch an eines seiner Bilder in den Kunstmappen, die wir damals in der Schule hatten. Ich habe mir meines sogar ins Zimmer gehängt. So cool und modern fand ich Victor Vasarely mit seiner Kunst. Der Ungar hatte erst mal in Budapest Medizin studiert, dann aber abgebrochen. 1929 ging er ans ungarische Bauhaus, wo er seine ersten geometrischen Arbeiten schuf.

Mit 24, 1930, ist er mit seiner Frau nach Paris gezogen und arbeitete dort zehn Jahre bei Werbeagenturen. Als Maler hat er sich schon früh auf konstruktiv geometrische, abstrakte Motive konzentriert. Was nicht nur in der Kunst funktionierte: in den 1970er Jahren hat er u. a. das Logo für Renault entwickelt, das bis heute kaum verändert wurde – und auch als Werk der Optischen Kunst gelten könnte. Vasarely war ein Mitbegründer dieser Op Art.

Ein Kunstwerk, das der Natur gleicht, ist unnütz. Kunst ist artifiziell und keineswegs nützlich.
Victor Vasarely

Abstrakte Formen in Grau, Schwarz, Braun und Weiß.

Farbexperimente

Seine optischen Illusionen haben weltweit fasziniert, ausgehend von den Farbexperimenten des Bauhauses – wie auf Vaar, dem Bild, das bei mir hing. Bis in die 60er Jahre hatte es Vasarely allerdings gar nicht mit Farben. So wie bei Olbio II aus den Jahren 1949-53, das wir hier sehen. Keine visuellen Illusionen, dafür geometrische Formen aus schwarzen, dunkelbraunen, grauen und beigefarbenen Elementen, die sich zu einem abstrakten Bild zusammenfügen. 90-Grad-Winkel und spitz zulaufende Formen in einer reduzierten Bildsprache. Wie ein dekonstruiertes Viereck wirkt das. Ein Zwischenstadium seiner Kunst, emanzipiert vom Bauhaus, aber noch nicht der Meister der bunten Illusion.

Abstrakte Formen in Grau, Schwarz, Braun und Weiß.

"Demokratisierung" der Kunst

Dass wir damals seine Werke als Poster aufgehängt haben, war ganz in Vasarelys Sinn: er setzte sich schon früh für die „Demokratisierung“ der Kunst ein: standardisierte Bildkompositionen und Reproduktionen statt einem einzigen Original sollten Kunst für alle bezahlbar machen, was damals eine Debatte um Original und Kopie auslöste. Auch eine Reaktion auf die industrielle Massenproduktion, die Handgemachtes immer mehr verdrängt hat.

Victor Vasarely war dennoch einzigartig mit seiner Kunst und wurde weltweit geehrt, auch für seine Farbfassaden und Skulpturen im öffentlichen Raum, die die triste Architektur seiner Zeit wenigstens etwas erträglicher machten. Er starb 1996 mit 90 Jahren in Paris.

Touren zu diesem Werk

Der Künstler vor einer Litfaßsäule
Community-Tour

Kunsthalle x Markus Brock


Mit einem neuen Blick auf die Sammlung präsentiert Markus Brock einzelne Hidden Highlights.
kurzweilig
ca. 55 min
zur Tour

Daten und Fakten

Titel Olbio II
Künstler*in Victor Vasarely
Entstehungszeit 1949-53
Inventarnummer 2831
Maße Bildträger H 170,0 cm  B 160,5 cm  
Maße Rahmen H 175,2 cm  B 165,0 cm  T 5,5 cm  
Material Leinwand
Technik Ölfarbe
Gattung Gemälde
Abteilung Neue Malerei (nach 1800)
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