In der Stilllebenmalerei spielt das Frühstück eine wichtige Rolle. Die nicht ganz korrekt als „Frühstücksstillleben“ bezeichneten Werke zeigen meist verschiedene Lebensmittel und Geschirr.
Der Begriff „Frühstücksstillleben“ ist abgeleitet vom niederländischen Wort „ontbijtje“, mit dem inzwischen das Frühstück bezeichnet wird. Im 17. Jahrhundert beschrieb dieser Begriff aber einen tageszeitunabhängigen Imbiss. Daher bilden nicht alle „Frühstücksstillleben“ auch tatsächlich ein Frühstück ab.
Gabriel Metsu zeigt ein junges Paar beim gemeinsamen Frühstück. Es scheint sich hier jedoch nicht um den „Morgen danach“ zu handeln. Vielmehr bahnt sich die Verführung in dieser Szene erst an.
Wilhelm Trübner hat den kleinen Tisch nur für eine Person gedeckt. Durch deren Abwesenheit entsteht im Bild eine Leerstelle, die der*die Betrachtende gedanklich füllen soll.
Auch Kaffee war lange Zeit ein teurer Genuss und nicht in jedem Haushalt zu finden. Mittlerweile gehört das Heißgetränk zum Standard-Frühstück dazu. Mit der sogenannten Karlsbader Kanne, die Alexander Kanoldt hier abgebildet hat, kann der Kaffee direkt am Tisch zubereitet werden. Sie besteht aus einer Kombination aus Filteraufsatz und Kaffeekanne.
Bereits im 18. Jahrhundert kamen derartige Seihkannen in Mode. Besonders praktisch ist dieser Kaffeebereiter, der mehrere Tassen gleichzeitig befüllen kann.
Für viele Kaffeetrinker*innen unverzichtbar: Milch. Auch im Müsli oder pur – Kuhmilch und ihre pflanzlichen Alternativen stehen auf jedem Frühstückstisch. Hendrik Sorgh zeigt hier die häusliche Milchverarbeitung, wie sie im 17. Jahrhundert üblich war.
Brot oder Brötchen sind für ein Frühstück essentiell. Auch in der Kunst kommt dem Gebäck oft eine hohe Bedeutung zu: Zum Beispiel als Symbol für die christliche Nächstenliebe.
Dass das Frühstück nicht immer am Tisch stattfinden muss, zeigen Heinrich von Rustiges Bauernkinder, die ihre Brotscheiben mit Enten und Hühnern teilen.